Protest gegen geplante Klassenaufteilung Schüler des Siebengebirgsgymnasiums bereiten Online-Umfrage vor

Bad Honnef · Die Kritik an der geplanten Neuaufteilung von Klassen am Siebengebirgsgymnasium in Bad Honnef ebbt nicht ab. Mit einer eigenen Umfrage wollen Schüler nun herausfinden, welches Modell eine Mehrheit hat.

 Gegen die ihrer Meinung nach willkürliche Aufteilung ihrer bestehenden Klassenverbände demonstrierten die Sibi-Schüler auf dem Schulhof.

Gegen die ihrer Meinung nach willkürliche Aufteilung ihrer bestehenden Klassenverbände demonstrierten die Sibi-Schüler auf dem Schulhof.

Foto: Frank Homann

Auch gut eine Woche, nachdem Schülerinnen und Schüler des städtischen Siebengebirgsgymnasiums gegen eine Neuaufteilung und Durchmischung ihrer bestehenden Klassenverbände demonstriert haben, ebben Aufregung und Kritik nicht ab. Um ein Meinungsbild aller Betroffenen zu erhalten, ergreifen Schüler jetzt mithilfe eines IT-Experten und Schülervaters selbst die Initiative. In einer Online-Umfrage, die sich ganz bewusst auch an die Neuzugänge von Nonnenwerth richtet, wollen sie ein transparentes Meinungsbild über das Verfahren herstellen.

Betroffene wollen transparentes Verfahren

Genau das lehne die Schulleitung bislang ab, so Schülervater Sascha Wienczek zum GA. Wie berichtet, steht das Sibi durch die drohende Schließung des Insel-Gymnasiums Nonnenwerth vor der Herausforderung, 80 neue Schülerinnen und Schüler aufzunehmen. Die Sibi-Pennäler waren darüber informiert worden, dass etwa in der Klasse sechs mit allein 25 Neuzugängen keine eigene „Nonnenwerth-Klasse“ eingerichtet, sondern der Jahrgang gemischt und auf neue Klassen verteilt werden soll.

Vom anfangs dafür vorgesehenen Losverfahren sah die Schulleitung zwar mittlerweile wie berichtet ab; an der Durchmischung der Klassen hält die Schulleitung dem Vernehmen nach aber fest, mit Verweis auf eine bessere Integration der Neuzugänge. Zwei Tage nach der Demonstration gegen die, so hieß es, „willkürliche“ Klassenaufteilung trafen sich an die 30 Eltern, um sich zum Thema auszutauschen. Kritisiert wurde nach Angaben von Teilnehmern vor allem, dass die Entscheidung über die Köpfe der Kinder und Eltern hinweg getroffen werden solle.

Mit Blick auf eine später angesetzte Veranstaltung der Schule wurden unter anderem auch Vorschläge zum Verfahren gesammelt. Dreh- und Angelpunkt, so Schülervater Jan Behrens, der den allgemein als konstruktiv gelobten Elternaustausch moderierte und die Schüler bei der anonymen Umfrage unterstützt: „Alle sollen sich äußern können.“ Um diese zwei Varianten geht es: eine komplette horizontale Durchmischung der betroffenen Jahrgänge oder die Bildung einer Nonnenwerth-Klasse, die auf freiwilliger Basis durch Sibi-Schüler „aufgefüllt“ wird. Behrens: „Es geht darum, Transparenz herzustellen, vor allem die Kinder brauchen ein Sprachrohr.“ Genau das, so Eltern zum GA, habe die Schulveranstaltung anders als erwartet nicht geleistet.

Schüler und Eltern kritisieren Einseitigkeit

Auch Sascha Wienczek bleibt dabei, dass eine „einseitige Entscheidung“ der Schulleitung der Sache einen Bärendienst erweisen würde. Dies gelte zuvorderst für die Kinder, die neu am Sibi starten. Zwei Jahre Pandemie mit Isolation im Homeschooling, ausgefallenen Klassenfahrten und Projekten und im Falle Nonnenwerths nicht zuletzt der zermürbende Kampf um die Inselschule hätten genug Schaden angerichtet.

Sibi-Schulleiterin Stefanie Lamsfuß-Schenk hatte den GA wissen lassen, noch seien nicht alle Fragen hinreichend geklärt. Sie werde immer „zuerst die Elternschaft auf den schulinternen Wegen informieren“.

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