Umbau in Bad Honnef beginnt im Herbst Radler-Slalom auf der Rommersdorfer Straße soll bald enden

Bad Honnef · Ein Umbau der Rommersdorfer Straße soll für mehr Sicherheit zu Fuß und auf dem Rad sorgen. Was außerdem geplant ist und wann es mit den Bauarbeiten losgeht, war jetzt Inhalt einer Anliegerinformation.

 Parkende Autos und eine enge Fahrbahn, die sich Autofahrer und Radler teilen müssen: Damit soll nach dem Umbau der Rommersdorfer Straße Schluss sein.

Parkende Autos und eine enge Fahrbahn, die sich Autofahrer und Radler teilen müssen: Damit soll nach dem Umbau der Rommersdorfer Straße Schluss sein.

Foto: Frank Homann

Die gute Nachricht vorab: Was den Ausbau der Rommersdorfer Straße angeht, sollen die Anlieger keine Beiträge zahlen müssen. Die Stadt beantragt stattdessen Mittel beim Land für das 1,9-Millionen-Euro-Projekt, das den Anliegeranteil wie berichtet ab dem 1. Januar 2020 zu 100 Prozent fördert - ein Rechtsanspruch darauf besteht freilich nicht, so die Stadt. Ohne das Geld vom Land kämen nach Kommunalabgabengesetz rund 22 Euro Anliegerbeitrag pro Quadratmeter Grundstücksfläche zusammen. Beginnen soll der Umbau des Abschnittes zwischen Berg- und Bismarckstraße, der die Straße vor allem für den Radverkehr sicherer machen soll, im Herbst. Und Vollsperrungen sollen soweit als möglich vermieden werden.

Bekanntlich handelt es sich bei der Rommersdorfer Straße um einen Haupt-Schulweg, was vor allem zu Schulstart und Schulende zu einem extrem hohen Aufkommen an Radfahrern sorgt, die in Bad Honnef auch gegen die Einbahnrichtung fahren dürfen. Vor allem diesem Umstand ist geschuldet, dass im Zuge der Diskussion um den Straßenumbau immer wieder der Begriff Fahrradstraße gefallen war. Allerdings, darauf wies die Verwaltung auch bei einer Anliegerversammlung jetzt nochmals hin: Für eine Fahrradstraße sieht der Gesetzgeber, konkret die Straßenverkehrsordnung, bestimmte Mindestanforderungen vor.

Mehr Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger

Und die seien an der Rommersdorfer Straße nicht gegeben. Zwar handele es sich um eine Hauptverbindung für den Radverkehr, eine Grundvoraussetzung für eine auch offiziell gewidmete Fahrradstraße. Aber: Die Fahrbahn sei schlicht nicht breit genug, um der Fahrradstraße nach den Regeln der Straßenverkehrsordnung zu genügen. Denn die sehe dafür im Einrichtungsverkehr mindestens vier Meter vor sowie Trennung von Fußgängern mit Gehwegen von jeweils 2,50 Meter - macht also übertragen auf die Einbahnstraße neun Meter bei einem Bestand im Abschnitt von durchschnittlich sieben Meter, wobei engste Stellen auch nur 5,20 Meter breit sind.

Sicherer werden soll die Straße dennoch, für Radfahrer und ebenso für Fußgänger, so Jutta Schmidt vom städtischen Tiefbauamt. Dazu gehört zum einen Verkehrsberuhigung in einer Straße, in der ohnehin schon Tempo 30 gilt. Platz für Autos, aber auch bauliche Elemente sollen zusätzlich dafür sorgen, dass nicht schnell gefahren wird. Apropros Parkplätze: Freilich werden solche wegfallen: Von heute 34 sollen 18 bleiben, hatte es bereits 2022 geheißen. Gegen die Idee einer Quartiersgarage am Göttchesplatz, die Parkraum kompensieren könnte, hat sich wie berichtet eine Bürgerinitiative gegründet.

Die Planung für den reinen Straßenausbau sieht einen sogenannten niveaugleichen Ausbau vor, wobei Gehweg und Fahrbahn optisch getrennt werden sollen. Auch Sitzelemente und Begrünung sieht der Plan vor - ein Beitrag zu mehr Aufenthaltsqualität, wie es hieß. In dem Zusammenhang zu sehen ist auch die Idee, an der Ecke von Bismarck- und Rommersdorfer Straße einen Stadtplatz zu gestalten, mit Sitzelementen und Grün.

Kanalbau findet gleichzeitig statt

Dem Grundsatzbeschluss folgend, wird zeitgleich zum Straßenausbau der Kanal erneuert - und der hat es offenbar bitter nötig, wie Martin Leischner vom Abwasserwerk erklärte. Der Kanal stamme aus dem Jahr 1934, ein „neuerer“ Teil aus dem Jahr 1977. Weder der Zustand, noch die Dimensionierung entspreche dem Stand der Technik. Nicht zuletzt: Viele Regenfallrohre entwässerten noch unmittelbar auf die Straße als sogenannte Kennel-Leitungen. Für manchen eine bittere Pille: Zwar entstünden keine erneuten Beiträge für den Kanalbau, Kosten kommen auf die Anlieger aber dann zu, wenn Arbeiten am eigenen Grundstück anstehen - etwa eben an den Kennel-Rohren.

Wichtig zu wissen: Der Kanalbau erfolge abschnittsweise als Wanderbaustelle. Damit sei ein Passieren mit Autos nicht möglich. In kurzen Abschnitten von zwei bis drei Tagen sei mit Komplettsperrungen zu rechnen. Im Mai befasst sich abschließend der Ausschuss für Umwelt, Mobilität Klimaschutz und Wald mit den Umbauplänen. Die voraussichtliche Bauzweit ab Herbst wurde mit eineinhalb Jahren veranschlagt.

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