Musical im CJD-Kindergarten Rauschendorfer Kinder führen "Aufruhr im Gemüsebeet" auf

KÖNIGSWINTER · Der CJD-Kindergarten Rauschendorf hat sein einstudiertes Musical "Aufruhr im Gemüsebeet" aufgeführt und dafür donnernden Applaus geerntet. Die Vorbereitungen haben ein halbes Jahr gedauert.

 Pettersson und Findus betrachten das bunte Treiben im Gemüsebeet.

Pettersson und Findus betrachten das bunte Treiben im Gemüsebeet.

Foto: Frank Homann

„Das ist wirklich ganz toll dieses Mal.“ Bernadette Griese ist sicherlich keine Person, die zur Übertreibung neigt – aber wo sie Recht hat, hat sie Recht. Die Leiterin des CJD-Kindergartens Rauschendorf steht auf der Bühne der CJD-Schule in Königswinter – mitten im Garten von Pettersson und Findus. Rechts und links blühen riesige gelbe und weiße Narzissen. Über dem windschiefen Häuschen, in dem Findus, der lustige, alte Mann mit dem großen roten Hut, und sein getigerter Kater leben, ziehen weiße Schäfchenwolken dahin. Überall grünt es, und die Sträucher und Bäume tragen ein buntes Frühlingsgewand. Doch wo jetzt noch alles friedlich ist, wird es gleich mächtig viel Aufruhr geben – „Aufruhr im Gemüsebeet“ nämlich.

Bereits zum vierten Mal hat der Kindergarten ein Musical einstudiert – und jedes Mal gelingt es Griese und ihrem Team, die vorhergehenden Aufführungen noch ein wenig zu toppen. Das wissen auch die Zuschauer: Sowohl am Samstag als auch am Sonntag spielten die Kinder vor nahezu ausverkauftem Haus. Hunderte von großen und kleinen Besuchern erlebten mit, was alles schief gehen kann, wenn man Gemüse im eigenen Garten anbauen möchte.

Gemüse – oder eben Fleischklößchen, die Lieblingsspeise von Kater Findus (Hannes Kühn/Leonie Reintgen). „Man kann’s ja mal versuchen“, hatte sich der kleine Stubentiger gedacht. Dass die Fleischklößchen nicht einmal die Chance hatten anzugehen – übrigens ebenso wenig wie Petterssons (Florian Wagner/Henri Ewert) Kartoffeln, Möhren und Bohnen –, lag an dem wild gackernden Hühnerhaufen, der sich des Nachts übers Gemüsebeet hermachte. Auch der zweite Anbauversuch schlug fehl – weil diesmal die Kühe Tango tanzten. Und dann waren da auch noch die vielen „Mucklas“, kleine, Unfug treibende Wichte, die aus vollem Herzen ihr Liedchen anstimmten: „Klein ist schön. Schön ist klein, winzig und rotzfrech zu sein.“ Ein Lied, das den Kindergartenpänz natürlich besonders leicht über die Lippen ging.

Die Proben dauerten ein halbes Jahr

Donnernden Applaus ernteten die Kinder nicht nur für ihre schauspielerische Leistung und die Tanzeinlagen, sondern insbesondere für ihren mitreißenden Gesang. Allen voran Lani Feierabend, Johanna Gehling, Frida Stamm, Florian Wagner, Jana Stelter, Lara Müssener, Hannes Kühn, Finya Schwippert, Leonie Reintgen, Greta Dehn, Ida Schmitz, Henri Ewert, Marlene Wolf, Kayla Münz, Carlotta Heintges, Lea Schlowinski, Vincent Balensiefen, Louis Just und Niko Sikora, die sogar solo zum Mikrofon griffen.

Ein halbes Jahr hatten die Vorbereitungen und Proben für das Musical gedauert. „Die Zusammenarbeit mit den Eltern und Kollegen war gigantisch“, betont Griese. „Ich habe eigentlich nur die Geschichte mit den Liedern vorgelegt, dann hat sich alles selbst entwickelt.“ So einfach war es allerdings doch nicht: Um das Musical, das auf der Geschichte von Autor Sven Nordquist basiert, auf der Bühne zeigen zu dürfen, musste zunächst eine Genehmigung des Verlags eingeholt werden. „Dazu musste ich die Texte und alles was ich hatte, einschicken“, berichtet Griese. Die Reaktion des Verlages sei überaus positiv gewesen: „Die fanden das total gut, das war toll.“

Dreimal pro Woche wurde fortan geprobt. „Ich dachte nachher schon, es muss den Kindern doch langsam an den Ohren rauskommen“, verriet Griese schmunzelnd. Doch alle waren bis zum Schluss mit Feuereifer dabei, „die älteren Kindern können mittlerweile sogar nicht nur ihre eigene, sondern alle Rollen“. So manch kleiner Schauspieler und Sänger sei im Laufe der Probenzeit geradezu über sich hinaus gewachsen, so Griese.

Parallel wurden unter Regie von Marianna Weber die Kulissen gebastelt, während die Mütter mit viel Fantasie die Kostüme kreierten. Die wilde Kuhherde wurde mit älteren Geschwisterkindern verstärkt, und auch im kleinen Orchester spielten ehemalige Kindergartenkinder mit: Die beiden Querflötistinnen Annika Kompart und Rosa Loeb zum Beispiel hatten bei der ersten Musicalaufführung vor sechs Jahren noch selber auf der Bühne gestanden.

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