Vereinbarung unterzeichnet Regeln für den Blumenschmuck in Bad Honnef

Bad Honnef · Seit 2010 verschönert das "blühende Band" das Stadtbild. Nun haben Stadt und Initiative Wirtschaft für Bad Honnef eine Vereinbarung unterzeichnet. Ein Hauptthema: die Verkehrssicherungspflicht.

Viele Bürger nehmen den Blumenschmuck in der Stadt für selbstverständlich. Dass Privatleute und Unternehmer dafür jedes Jahr tief in die Tasche greifen und die ehrenamtliche Initiative Wirtschaft für Bad Honnef die gesamte Organisation von der Spendenakquise bis zur Pflege übernimmt – das wurde bei einem Treffen im Rathaus am Mittwoch erneut deutlich.

Konrad Löcherbach, Vorsitzender der Initiative Wirtschaft für Bad Honnef, und Bürgermeister Otto Neuhoff unterzeichneten dort eine Vereinbarung, die das „blühende Band“ und die Krokuspflanzungen in städtischen Parks auf eine für beide Seiten verbindliche Basis stellen. Ein Hauptthema: die Verkehrssicherungspflicht.

"Blühendes Band"

Seit 2010 verschönert das „blühende Band“ aus bepflanzten Kübeln und Hängetöpfen die Stadt. Seinerzeit wurden die ersten speziellen Gefäße mit Hilfe von Sponsoren und Spendern gekauft, mit Geranien bepflanzt und an städtischen Laternen angebracht. Von Jahr zu Jahr kamen mehr hinzu, das Blumenband wuchs auf mittlerweile 190 Arrangements. Ausgespart ist mittlerweile die untere Hauptstraße; dort stellte die Stadt Blumengitter auf.

Die Initiative wässert die Pflanzen darin lediglich. Wiederum mit Sponsorenhilfe installierte die Initiative Blumenbouquets in Rhöndorf und im Honnefer Süden – auch dies kein städtisches, sondern ein privates Engagement. Ein Problem: Die Stadt hat qua Gesetz die Verkehrssicherungspflicht im öffentlichen Raum. 2017 gab es Konflikte, da die Blumen angeblich das Laternenlicht minderten – die Kübel an der unteren Hauptstraße mussten früher als ursprünglich geplant weichen, zum Unmut der Initiative.

Indiz für die Wertschätzung der Bürger

Rechtsverbindliche Regelungen, inklusive einer schriftlich fixierten Genehmigung des Blumenschmucks, schienen damit unvermeidlich. Diese Vereinbarung wurde nun getroffen. In dem achtseitigen Papier geht es unter anderem um den Nachweis einer Versicherung durch die Initiative und um Vorgaben bei der Installation der Kübel. Alles wird dokumentiert; das übernimmt die Stadt. Da es sich um ein „gemeinnütziges Engagement im öffentlichen Interesse“ handelt, verzichtet die Stadt auf Gebühren.

„Ihr macht das so fantastisch schon all die Jahre“, richtete sich Neuhoff am Mittwoch an Löcherbach, Vorstandsvize Diether Habicht-Benthin und Geschäftsführer Klaus Eckenroth. Löcherbach gestand, im ersten Moment sei man, zumal nach Jahren des Engagements, über die plötzlich aufgetauchten Sicherheitsbedenken der Stadt und eine geforderte Regelung irritiert gewesen. Aber, so Löcherbach: „Wir haben vor, die Projekte fortzuführen, und hoffen dabei auch weiterhin auf Unterstützung der Geschäftswelt und der Privatleute.“

Habicht-Benthin ergänzte: Jahr für Jahr müsse die Initiative 16 000 Euro an Spenden einwerben, um Bepflanzung und Pflege sicherzustellen, was ohne professionelle Hilfe nicht zu schultern sei. Allein ein Gießvorgang etwa alle zwei Wochen bedeute zehn Stunden Arbeit, 8000 Liter Wasserverbrauch und etwa 350 Euro Kosten. Städtische Gelder stehen nicht zur Verfügung. „Natürlich brauchen wir größere Sponsoren. Ebenso freut uns, dass uns Privatleute teils auch mit fünf oder zehn Euro unterstützen“, ergänzte Eckenroth. Auch das sei ein Indiz für die Wertschätzung der Bürger. Jeder Beitrag sei wichtig.

Außendarstellung gewinnt enorm

Nicht zuletzt Auswärtige äußerten sich immer wieder begeistert über den Blumenschmuck, sagte Neuhoff: „Die Außendarstellung gewinnt enorm. Und wer die Innenstadt retten will, braucht Aufenthaltsqualität.“ Die Stadt allein „schafft hier nichts“, so Neuhoff zur „hervorragenden Arbeit“ etwa der Innenstadtgemeinschaft Centrum und eben der Initiative Wirtschaft.

Mit Verweis darauf, dass die Zeit der Haushaltssicherung nun vorbei sei, in der die Stadt nicht frei habe investieren dürfen, sagte er: „Es kann nicht sein, dass eine Stadt wie Bad Honnef keinen Kulturetat hat oder eben einen für die Stadtverschönerung. Wir müssen uns Stück für Stück wieder in die Lage versetzen, hier mehr zu tun. Im Verbund mit den Privaten, denn das geht nur gemeinsam.“

Mehr Infos über die Projekte der Initiative Wirtschaft für Bad Honnef unter www.initiative-wirtschaft.info

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