Gefahr für Hunde Staupe-Virus bei Füchsen im Rhein-Sieg-Kreis nachgewiesen

Bad Honnef/Neunkirchen-Seelscheid · Nachdem vergangene Woche tote Füchse im Windhagener Ortsteil Rederscheid gefunden worden waren, die am Staupe-Virus verendet sind, wurde das Hundestaupevirus nun auch bei Füchsen in Bad Honnef und Neunkirchen-Seelscheid nachgewiesen. Eine Staupe-Infektion kann für ungeschützte Hunde tödlich sein.

 Füchse übertragen das Staupe-Virus. Für den Menschen ist es ungefährlich, für Hunde kann es tödlich sein.

Füchse übertragen das Staupe-Virus. Für den Menschen ist es ungefährlich, für Hunde kann es tödlich sein.

Foto: DPA

Im Rhein-Sieg-Kreis wurde jeweils bei einem Fuchs in Neunkirchen-Seelscheid und einem in Bad Honnef das Hundestaupevirus nachgewiesen. Hintergrund: Trotz der Bezeichnung Hundestaupevirus können neben Hunden auch Wildtiere wie Dachs, Baum- und Steinmarder, Fuchs, Iltis, Wiesel, Fischotter sowie Wolf und zunehmend auch der Waschbär an dem Virus erkranken. Ob die beiden Tiere auch an der Krankheit gestorben sind, konnte der Kreis auf Anfrage des GA am Montagnachmittag nicht verifizieren.

Am Hundestaupevirus können nicht nur Hunde erkranken

Für Menschen, so teilte der Rhein-Sieg-Kreis mit, ist das Hundestaupevirus ungefährlich. Hauskatzen könnten sich zwar infizieren, zeigen jedoch keine Symptome. „Häufig haben die betroffenen Tiere hohes Fieber und zeigen Symptome einer Atemwegs- und/oder Magen-Darm-Erkrankung unterschiedlicher Ausprägung“, erklärt Silvia Berger vom Veterinäramt des Rhein-Sieg-Kreises. „In einigen Fällen kann es auch zu einem Befall des Nervensystems kommen, wodurch Verhaltensänderungen oder gar Nervenlähmungen hervorgerufen werden können“, sagt die Expertin für Tiergesundheit.

Das Staupevirus wird durch Speichel, Nasen-, Augensekret, Kot und Urin infizierter Tiere übertragen. So können sich nicht impfgeschützte Hunde nicht nur durch andere Hunde, sondern auch durch Wildtiere in ihrer näheren Umgebung oder auch beim Waldspaziergang infizieren. Nachdem die Staupe über viele Jahre hinweg durch flächendeckende und regelmäßige Impfungen von Haustieren in Deutschland nahezu eliminiert wurde, kommt es vereinzelt immer wieder zu positiven Nachweisen bei Wildtieren und bei vornehmlich aus Osteuropa ohne Impfschutz importierten Hunden.

Rhein-Sieg-Kreis rät zur Impfung vor dem Staupe-Virus

„Da es sich bei der Staupe um eine hoch ansteckende Viruserkrankung handelt, die bei ungenügendem Impfschutz oder mangelhaftem Immunisierungsgrad auch heute noch zum Tod des Tieres führen kann, sollten Hundebesitzerinnen und –besitzer darauf achten, dass ihre Tiere ausreichend und regelmäßig gegen Staupe geimpft werden“, so Silvia Berger. Eine Infektion bei Haushunden äußert sich in der Regel mit schleimigem, eitrigem Ausfluss aus Nase und Augen des Hundes, Husten, Fieber, Erbrechen, Durchfall und starkem Gewichtsverlust. Zum Teil treten auch Bewegungsstörungen und starke Abgeschlagenheit auf. Für manche Haushunde endet die Infektion tödlich.

Mehrere tote Füchse im benachbarten Windhagen

In den vergangenen Wochen waren mehrere tote Füchse im Windhagener Ortsteil Rederscheid und somit im Grenzgebiet von Rheinland-Pfalz zu Nordrhein-Westfalen gefunden worden. Die Stadt Bad Honnef hatte daraufhin vor dem tödlichen Virus gewarnt und daran erinnert, dass Hunde generell in Wäldern an der Leine geführt werden müssen und außerdem öffentliche Wege nicht verlassen sollen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort