Spaßturnier zwischen Ober- und Unterdorf Rhöndorfer kicken für's Brauchtum

Rhöndorf · Zum 69. Mal messen sich am 2. Weihnachtstag die Unterdörfler mit den Oberdörflern beim traditionellen "Kicken für's Brauchtum". Das Rhöndorfer Spaßfußballturnier hat seine ganz eigenen Regeln.

 Auf dem Sportplatz von Haus Rheinfrieden kicken Unter- und Oberdörfler gegeneinander.

Auf dem Sportplatz von Haus Rheinfrieden kicken Unter- und Oberdörfler gegeneinander.

Foto: Frank Homann (Archiv)

Jetzt stehen sie also unmittelbar bevor, die Festtage, samt gutem Essen, süßen Leckereien und dem ein oder anderen Gläschen Wein. Gut, wer da schon einen Termin für sportliche Betätigung fest vor Augen hat: Zweiter Weihnachtstag, 11 Uhr, Sportplatz am Frankenweg in Rhöndorf, Kicken für's Brauchtum.

Zum 69. Mal misst sich in diesem Jahr das Team aus dem Oberdorf mit den Konkurrenten aus dem Unterdorf auf dem Fußballplatz – selbstredend lautstark angefeuert von zahlreichen Schlachtenbummlern beider Mannschaften. Rheinischer kann ein Derby kaum sein. Gleichwohl: Anders als in der Bundesliga gilt in Rhöndorf ein leicht abgewandeltes Regelwerk.

Schiedsrichter pfeift ab, wann er will

Einige Beispiele. Die Mannschaftszugehörigkeit steht mit Geburt fest. Je nachdem, ob man rechts oder links der Rhöndorfer Straße zu Hause ist, gehört man entweder zum „Drachenfelser Bergvolk“ Oberdorf oder als „Muschelsucher“ zum Unterdorf. Eine Transferperiode gibt es nicht, Wechsel sind lebenslang ausgeschlossen. Damit sich der Einsatz auch lohnt, werden Hin- und Rückspiel gleich in einem Aufwasch ausgetragen.

Gelbe und rote Karten gibt es nicht. Fouls werden stattdessen mit dem umgehenden Genuss verschiedenfarbiger Schnäpse geahndet, was – am Rande bemerkt – im Laufe der vergangenen 68 Partien zu höchster Fairness auf dem Platz führte. Die Spielzeit liegt allein im Ermessen des Schiedsrichters. Und kann sich durchaus auch schon mal hinziehen, bis das vom Unparteiischen gewünschte Resultat erreicht ist. Mit Abpfiff schließt sich nahtlos die für alle obligatorische Verlängerung an: Eine feuchtfröhliche Aussöhnung in der Gaststätte „Zum Küfer Jupp“. Schließlich ist ja Weihnachten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort