Auszeichnung geht in Rhöndorf an Raphael Piontek Schüler analysieren Adenauer auf beeindruckende Weise

Rhöndorf · Der Konrad-Adenauer-Schülerpreis ist zum zwölften Mal vergeben worden. Die Rhöndorfer Stiftung Bundeskanzler-Adenauer hatte den Preis ausgeschrieben und damit Schülerinnen und Schüler angeregt, sich für ihre Facharbeiten mit dem Leben, Wirken und Vermächtnis des ersten Kanzlers zu beschäftigen.

 Mit dem Adenauer-Schülerpreis zeichneten Ingeborg Mende (v. l.), Stefan Vesper, Konrad Adenauer (2. v. r.) und Sabine Schößler die Preisträger Paul Martin Hoffmann (3. v. l.), Franka Borgmann und Raphael Piontek aus.

Mit dem Adenauer-Schülerpreis zeichneten Ingeborg Mende (v. l.), Stefan Vesper, Konrad Adenauer (2. v. r.) und Sabine Schößler die Preisträger Paul Martin Hoffmann (3. v. l.), Franka Borgmann und Raphael Piontek aus.

Foto: Roswitha Oschmann

Gerade erst jährte sich die Deutschlandreise Charles de Gaulles zum 60. Mal. Und Raphael Piontek errang den ersten Platz beim Konrad-Adenauer-Schülerpreis 2022 mit dem Titel „Konrad Adenauer und Charles de Gaulle – von der ersten Begegnung 1958 bis zum deutsch-französischen Freundschaftsvertrag 1963“. Der Schüler des Beethoven-Gymnasiums Bonn hatte damit eine sehr komplexe Fragestellung gewählt. Aus den Händen von Kanzler-Enkel Konrad Adenauer, Stiftungsvorstandsvorsitzendem Stefan Vesper, der neuen Geschäftsführerin Sabine Schößler sowie der Präsidentin des Lions-Clubs Rhein-Wied, Ingeborg Mende, nahm der Sieger den Preis entgegen.

Schüler betrachtet die deutsch-französische Freundschaft

Raphael Piontek, der von Lehrerin Frieda Schaaf betreut wurde, hatte in seiner Arbeit die Frage nach dem deutsch-französischen Verhältnis mit der konkreten Entwicklung des europäischen Einigungsprozesses verbunden. „Dieser überaus anspruchsvolle Ansatz wird von Raphael Piontek analytisch und sehr umfassend beantwortet. Eine Fragestellung, die bis heute nichts an Relevanz verloren hat. Nur, wenn Deutschland und Frankreich eng zusammenarbeiten, können richtungsweisende Entscheidungen auf europäischer Ebene vorangebracht werden“, urteilte die Jury.

Paul Martin Hoffmann vom Carl-von-Ossietzky-Gymnasium Bonn, betreut von Lehrer Georg Michels, erlangte den zweiten Platz. Er hatte sich dem Thema „Konrad Adenauer – ein Verfolgter des Naziregimes?“ gewidmet. Diese außergewöhnliche und nicht einfache Fragestellung habe Hoffmann gut beantwortet. Sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, habe ihn beeindruckt, sagte er.

Auf den dritten Platz gelangte Franka Borgmann vom Friedrich-Ebert-Gymnasium Bonn mit dem betreuenden Lehrer Sebastian Schneider. Sie untersuchte die Frage: „War Adenauers und de Gaulles Freundschaft die Grundlage für eine gelungene Westintegration?“ Die Arbeit sei klar strukturiert, die Wiedergabe der wesentlichen Literatur gelungen. Besonders die stimmige Auswahl der Zitate wurde hervorgehoben.

Überhaupt, die Schüler hätten die Kriterien umfänglich erfüllt, lobte Claudia Waibel. Die Museumspädagogin betreut diesen Preis, der zum zwölften Mal vergeben wurde, und hob die Qualität der Recherche, die durchdachte Literaturauswahl und nicht zuletzt die sprachliche Darstellung heraus.

Der Dank Schößlers galt dem Lions Club Rhein-Wied: „Vor gut zehn Jahren trat er mit dem Anliegen an uns heran, mittels einer Spende unsere Jugendarbeit unterstützen zu wollen. Damals wurde der Konrad-Adenauer-Schülerpreis ins Leben gerufen.“ Die Auszeichnungen sind mit Preisgeldern in Höhe von 250, 150 und 100 Euro verbunden.

Auch Konrad Adenauer dankte dem Lions-Club und den Schülern für die Teilnahme. Kurzweilig berichtete er von seinen Begegnungen mit Großvater Konrad. „Es war kein Großvater zum Anfassen, er war ein Herr mit Distanz." Dennoch vergaß er Enkel Konrad nicht. Als dieser sich als Kind das Buch „Humor in Gottes Reich“ als Geschenk vom Geburtstagsgabentisch Adenauers auswählte, meinte der, das müsse er erst selbst lesen. Nach Wochen kam das Büchlein tatsächlich mit der Post. Der „Alte“ hatte seinen Enkel nicht vergessen.

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