Wettbewerb Business@School Schüler des Siebengebirgsgymnasiums gewinnen Bundesfinale

Bad Honnef · Das Bad Honnefer Team ist Bundessieger von „Business@School“. Die Geschäftsidee: Grillanzünder aus Kakaobohnenschalen. Das Unternehmen soll nun Realität werden.

 Wollen nachhaltige Anzündhilfe aus Kakaobohnenschalen auf den Markt bringen (v.l.): Luis Heun, Alina Girth, Josephine König und Erich Forst.

Wollen nachhaltige Anzündhilfe aus Kakaobohnenschalen auf den Markt bringen (v.l.): Luis Heun, Alina Girth, Josephine König und Erich Forst.

Foto: Frank Homann

Mit einem vermeintlichen Abfallprodukt zum Sieg: Als am Montagabend nach einem langen Wettbewerbstag das Siegerteam in der Videokonferenz verkündet wurde, war die Freude im Teilnehmerfenster des Bad Honnefer Siebengebirgsgymnasiums groß. Mit der Geschäftsidee „FuEco“ gewannen die vier Elftklässler Erich Forst, Alina Girth, Josephine König und Luis Heun den Bundesentscheid des Schüler-Wettbewerbs „Business@School“, den die Boston Consulting Group jedes Jahr ausrichtet. Sie setzten sich gegen rund 1 000 teilnehmende Schülerinnen und Schüler, 230 Teams und 70 andere Schulen durch.

„Wir haben auf den Sieg gehofft, aber wir waren total überwältigt“, erzählt Luis Heun. „Wir haben es immer noch nicht wirklich realisiert“, fügt Alina Girth hinzu. Ihre siegreiche Idee: Nachhaltige Grillanzünder aus gehäckselten Kakobohnenschalen (der GA berichtete). „In Schokoladenfabriken fällt viel Abfall an, daraus wollten wir etwas Neues herstellen“, erklärte das Team. Sie entwickelten einen Businessplan, eine Marketingstrategie und fanden Kooperationspartner. Mehrere große Vertriebspartner bekundeten im Rahmen des Wettbewerbs ihr Interesse an dem Produkt und trafen Abnahmevereinbarungen mit den jungen Gründern.

Nach dem gewonnenen Landesentscheid im Mai hatte das Team eine Woche Zeit, das Feedback der Jury in eine neue Präsentation einzuarbeiten. Am Tag des virtuell stattfindenden Deutschlandfinales präsentierten die insgesamt zehn Teams in der Vorrunde ihre Geschäftsideen, die über den Einzug in die Hauptrunde am Abend entschieden. Hier traten die Bad Honnefer schließlich gegen Teams aus Köln und Görlitz an – und setzten sich mit grandiosem Feedback der Jury durch: „Sogar die internationale Expansion ist gut vorstellbar“, so Jurymitglied Sabine Eckhardt.

„Wir können nicht glauben, dass es jetzt vorbei ist – ein Jahr lang haben wir jede freie Minute in FuEco gesteckt“, so Teamsprecher Erich Forst. Der anhaltende Erfolg macht dem Team Mut: „Wir haben uns schon kurz vor dem Finale dazu entschieden, das Start Up wirklich zu gründen“, so der 17-Jährige. Ob sie die Idee tatsächlich in die Tat umsetzen wollen, konnten die Schüler nach dem erfolgreichen Landesentscheid noch nicht sicher sagen. Drei der vier Teammitglieder sind nun auf jeden Fall dabei, loslegen wollen sie so bald wie möglich, um das Momentum nicht zu verlieren. „Wir wollen nicht damit warten, bis wir nächstes Jahr unser Abi haben“, erklärt Forst. Unterstützung bekommen sie dabei von Start-Up-Mentorin Anna Maria Gajda, die auch als Jurymitglied beim Landesentscheid dabei war.

Wie lange es nun dauert, bis der nach Schokolade duftende Grillanzünder tatsächlich in den Supermarktregalen liegt, ist schwer vorauszusagen. „Als kleines Start-Up müssen wir realistisch denken. So etwas braucht schon seine Zeit“, meint Josephine König. Nun steht erstmal die weitere Produktopimierung an. Dass sich die vier schon ein eigenes Vertriebsnetz aufgebaut haben, wird ihnen in jedem Fall zugute kommen, sind sie sich sicher. „Vielleicht finden wir ja sogar einen Investoren“, so Erich Forst. „Wir können uns auch vorstellen, bei weiteren Wettbewerben, wie „Die Höhle der Löwen“ mitzumachen“, meint Josephine König. In der Vox-Sendung bekommen Gründer die Chance, Investoren für ihr Projekt zu finden.

Auch den Preis für das Siegerteam – ein zweiwöchiges Praktikum bei der Boston Consulting Group – wollen die vier wahrnehmen. „Nächsten Freitag wollen wir uns wieder treffen und planen, wie es weitergeht. Jetzt müssen wir erst noch den Schultag überstehen“, sagt Josephine und lacht: Die vier haben am Abend nach der Siegerehrung bis tief in die Nacht gefeiert.