Kommentar Schwere Kost

Für die Sportler war die Sitzung des Fachausschusses erneut schwere Kost. Zum einen sitzt die Enttäuschung darüber, dass sich der Stadtrat unter dem Diktat der klammen Stadtfinanzen nur zur "kleinen" Lösung einer Einfeldhalle in Aegidienberg durchringen konnte, immer noch tief.

Zum anderen: Auch diese kleine Lösung, daran ließ Kämmerin Sigrid Hofmans keinen Zweifel, ist noch lange nicht durchfinanziert - und schon gar nicht gebaut. Denn die 1,4 Millionen Euro, die der Sportausschuss für das Projekt in den Haushalt eingestellt sehen will, können nur aufgebracht werden, wenn an anderer Stelle Verzicht geübt wird. Weniger Geld, um die Schlaglochpisten zu reparieren? Oder um Betreuungsplätze auszubauen? Von einem einfachen Durchmarsch kann bei all dem keine Rede sein.

Wenig erbaulich ist auch die Tatsache, dass die bisher bekannte Kostenschätzung von rund 1,5 Millionen Euro noch einmal nach oben korrigiert werden musste. Dabei hätte eigentlich klar sein müssen, dass Zusatzkosten wie Außenanlagen mit zu berechnen sind.

Als wäre dies alles nicht genug, könnte sich die bei der Spende zugrunde gelegte DIN, auf der die Schätzungen fußen, als Bumerang für den Sport erweisen: Sie geht bei der Einfachhalle von einer Hallenhöhe von 5,50 Metern aus - Ballsportarten jedoch bräuchten sieben Meter, hieß es am Rande der Sitzung.

Und genau davon sei man in allen Gesprächen auch ausgegangen. Fazit: Entweder droht am Ende eine Mogelpackung oder es wird noch mal teurer. Von einem ersten Spatenstich scheint man so weit entfernt wie eh und je.

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