Fraktionsvorsitz der CDU Bad Honnef zum 1. November vakant Sebastian Wolff gibt sein Ratsmandat ab

Bad Honnef · Innerhalb von nur einer Woche muss die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Bad Honnef die zweite wichtige Personaländerung verkraften: Nach Hansjörg Tamoj, baupolitischer Sprecher seiner Fraktion, kündigt auch der langjährige Fraktionschef Sebastian Wolff seinen Rückzug an. Der 45-Jährige nennt berufliche und private Gründe als Auslöser.

 Sebastian Wolff (2.v.l.) mit Vertretern von FDP und Bürgerblock im Kommunalwahlkampf 2020, bei dem die CDU auch Bürgermeister Otto Neuhoff (4.v.r.) unterstützte.

Sebastian Wolff (2.v.l.) mit Vertretern von FDP und Bürgerblock im Kommunalwahlkampf 2020, bei dem die CDU auch Bürgermeister Otto Neuhoff (4.v.r.) unterstützte.

Foto: Claudia Sülzen

Nur wenige Tage, nachdem der baupolitische Sprecher Hansjörg Tamoj seinen Rückzug angekündigt hat, muss die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Bad Honnef einen weiteren Aderlass verkraften: Sebastian Wolff, Fraktionsvorsitzender seit 17 Jahren, legt sein Ratsmandat Ende Oktober nieder. Das teilte der 45-Jährige am Freitag mit. Auslöser sind laut Wolff eine neue berufliche Herausforderung sowie auch private Gründe. Beides zusammen sei mit der auch zeitaufwendigen Arbeit in einem politischen Ehrenamt nicht vereinbar. Über die Nachfolge werde alsbald entschieden, teilte CDU-Stadtverbandschef Jonathan Grundwald mit und dankte Wolff für seinen langjährigen Einsatz.

Seit 22 Jahren Stadtratsmitglied

Wolff gehört seit 22 Jahren dem Rat an; 17 Jahre war er Chef der CDU-Fraktion, wurde als solcher nach der Kommunalwahl im vergangenen Jahr noch einmal bestätigt. Wolff arbeitete während seiner kommunalpolitischen Laufbahn in verschiedenen Fachausschüssen mit, so als Vorsitzender des Verkehrsausschusses, im Planungs- sowie im Vergabeausschuss. 2014 bewarb er sich für die CDU auf den Posten des Bürgermeisters, musste sich dann aber im ersten Wahlgang seinen Mitbewerbern Otto Neuhoff (parteilos) und Guido Leiwig (SPD) geschlagen geben. 2020 stellte die Bad Honnefer CDU mit dem Wahlsieger von 2014 Otto Neuhoff erstmals einen Nicht-Christdemokraten auf, mit erklärter Unterstützung auch von seinem ehemaligen Gegenkandididaten Wolff, der der Verwaltung jetzt eine gute Zusammenarbeit bescheinigte.

Neue berufliche Herausforderung

Ab 1. November geht Wolff, langjähriger Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Wahlkreisbüro des Europaabgeordneten Axel Voss, beruflich neue Wege: als Leiter des Amtes des Büros des Oberbürgermeisters der Stadt Neuwied. „Auf diese neue Aufgabe möchte ich mich mit vollem Einsatz konzentrieren. Darüber hinaus habe ich zurzeit familiäre Angelegenheiten, die meine verbleibende Freizeit massiv beanspruchen“, ließ Wolff wissen. Vor diesem Hintergrund gebe er sein Ratsmandat bereits Ende des Monats auf.

Seine Arbeit habe sich durch Verlässlichkeit und hohe fachliche Kompetenz ausgezeichnet, beschrieb Bad Honnefs CDU-Chef Jonathan Grunwald den scheidenden Fraktionschef. Dank seiner Integrationsfähigkeit sei es Wolff auch unter den wechselnden Mehrheitsverhältnissen im Rat stets gelungen, „Brücken zu den anderen Fraktionen und in die Verwaltung zu bauen“. „Wir werden ihn und seine zupackende und lösungsorientierte Art in der Fraktion sehr vermissen“, so Grunwald. Über die Nachfolge würden Partei und Fraktion zeitnah beraten.

Lob für die Neuplanung Saynscher Hof

Wolff betonte, dass ihm die Ratsarbeit immer große Freude bereitet habe. „Gerade in den letzten Jahren konnten wir viel Gutes für die Stadt erreichen.“ Ein Meilenstein für ihn sei die positive Entwicklung in der Innenstadt mit den Plänen zum Ausbau des Saynschen Hofes. Er dankte ausdrücklich der Stadtverwaltung, allen Ratskolleginnen und -kollegen und insbesondere seiner Fraktion für eine jahrelange vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Die CDU-Fraktion verliert damit einen weiteren Aktivposten, der die Kommunalpolitik über viele Jahre mitgeprägt hat. Wie berichtet, hatte kurz zuvor Hansjörg Tamoj wissen lassen, dass er den Stadtrat Ende 2021 verlässt. Zuvorderst berufliche Gründe, aber auch ein Dissens zur Verwaltung im Umgang mit Stadtplanungsfragen hätten ihn zu diesem Schritt bewogen, so Tamoj.

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