Yannick Vidrih Kaufman Sechsjähriger aus Bad Honnef gewinnt bei Jugend musiziert ersten Preis

Bad Honnef · Der sechsjährige Yannick Vidrih Kaufman aus Bad Honnef hat den ersten Preis bei Jugend musiziert in der Kategorie Geige solo auf Kreisebene gewonnen. Von der Jury erhielt die Höchstpunktzahl.

 Yannick Vidrih Kaufman, hier mit seiner Lehrerin Tatjana Betz, war beim Wettbewerb Jugend musiziert erfolgreich.

Yannick Vidrih Kaufman, hier mit seiner Lehrerin Tatjana Betz, war beim Wettbewerb Jugend musiziert erfolgreich.

Foto: Frank Homann

Der Bogen scheint bei Yannick Vidrih Kaufman wie ein Körperteil. Erst seit zwei Jahren nimmt er Geigenunterricht – und dennoch wirkt er schon so sicher bei seinem Spiel. Nun gewann der Sechsjährige aus Bad Honnef den ersten Preis bei „Jugend musiziert“ in der Gruppe 1a in der Kategorie Geige solo auf Kreisebene. Er hat die Jury überzeugt und erhielt sogar die Höchstpunktzahl von 25 Punkten.

Bei Yannick vereinen sich Talent, Freude am Musizieren, auch Geduld und Disziplin sowie Verständnis für die Musik. Kaum hatte er nach seinem vierten Geburtstag Mitte Februar 2020 mit dem Unterricht bei seiner Lehrerin Tatjana Betz begonnen, schon musste wegen Corona auf Online-Unterricht umgestellt werden. Das ist gar nicht so einfach für einen Neuling. Aber der kleine Musiker schaffte auch das und konnte bei seinem ersten Auftritt bei Jugend musiziert direkt brillieren. Seine Lehrerin sagt: „Er hatte wegen der Pandemie nicht die Möglichkeit, vorher einmal aufzutreten, nicht einmal ein Hauskonzert war drin.“ Lediglich einmal stand er im Kursaal mit seiner Geige ganz oben auf der Bühne – während der Probenpause eines Orchesters.

Der Sechsjährige übt täglich eine halbe Stunde

Als Zweijähriger überraschte Yannick seine Eltern mit dem Wunsch, Geige spielen zu wollen. Mit seinen Eltern Marina Kaufman Bernado und Simon Vidrih und seiner Schwester Anouk (13) besucht er regelmäßig die Philharmonie. Vielleicht wurde dabei das Feuer entfacht. Oder es lag an der „Josa mit der Zauberfiedel“-CD. „Ich habe als Kind in meiner slowenischen Heimat Akkordeon gespielt, das war es aber auch“, erzählt der Vater, der seine argentinische Frau beim gemeinsamen Studium der Astrophysik in Italien kennengelernt hatte. Die Familie lebt seit 2018 in Bad Honnef.

Anouk, die Klavier spielt, nahm schon ebenfalls an Jugend musiziert teil. Ihr Bruder eifert ihr nach. „Eine halbe Stunde übe ich täglich“, berichtet Yannick. Sein Vater erläutert: „Regelmäßig, aber das soll nicht ausufernd werden.“

Sein Lieblingskomponist ist Johann Sebastian Bach

Lehrerin Betz klärt auf, dass selbst solch ein Star wie Anne-Sophie Mutter nicht mehr als zwei Stunden am Tag übt – nach dem Credo: mit Köpfchen und gezielt. Und Yannick möchte ja auch noch Zeit für seine Spielkameraden haben. Er ist ein ganz normaler Junge. Mit vielfältigen Interessen. Der Zweitklässler der Schule Am Reichenberg gehört auch dem Schachverein Oberkassel an. Sein Lieblingsfach in der Schule ist Kunst, sein Berufswunsch Physiker und sein Lieblingskomponist Johann Sebastian Bach.

Yannick spielt eine 150 Jahre alte französische Geige, die seit 30 Jahren der Familie Betz gehört und vom Ehemann der Lehrerin, Geigenbauer Artur Betz, restauriert wurde. Tatjana Betz sagt: „Yannick hat sich in diese Geige verliebt.“ Als nächstes bekommt er eine Dreiviertelgeige – Artur Betz bereitet schon verschiedene Instrumente vor. „Yannick wird sich eine aussuchen“, verrät Tatjana Betz. Und: „Er geht auf Entdeckungsreise, er ist so vielseitig.“ Sie kann sich vorstellen, dass er Wissenschaftler wird und hervorragend Musik macht. Aber vielleicht steht Yannick später doch auf großen Bühnen. Der Wunsch aller lautet: Vor allem soll er glücklich werden.

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