Bundestagskandidat Andreas Danne Seit der Gründung bei der Partei "Die Linke" aktiv

RHEIN-SIEG-KREIS · Mit Anfang 20 war Andreas Danne Geschäftsführer in der Gastronomie, heute arbeitet er im Servicebereich. Es ist das, was dazwischen geschah, weshalb sich der 51-jährige Bundestagskandidat im Wahlkreis 98 heute mit Leidenschaft für die Linke einsetzt.

 Als Ort für das Treffen mit dem GA wählte Andreas Danne das Bornheimer Hallenfreizeitbad. Ein solches Bad sei auch für Königswinter wünschenswert, findet der 51-Jährige.

Als Ort für das Treffen mit dem GA wählte Andreas Danne das Bornheimer Hallenfreizeitbad. Ein solches Bad sei auch für Königswinter wünschenswert, findet der 51-Jährige.

Foto: WOLFGANG HENRY

In den 80er Jahren führten Dannes Vater und dessen Lebensgefährtin das Hotel Sängerhof in Königswinter. Danne wurde dort Geschäftsführer: "Das hat aus einem naiven jungen Mann einen erwachsenen Mann gemacht", sagt er heute über diese Phase, in der er viel gelernt habe.

Doch er sah seine Zukunft woanders, machte eine Ausbildung zum Werbekaufmann und arbeitete zehn Jahre in einer Bonner Agentur, die sich auf Lobbying spezialisiert hatte. Im Herbst 2000 machte er sich dann zusammen mit zwei Grafikern selbstständig. 2003, als die Werbebranche eine tiefe Krise durchlitt, brachen zwei große Kunden weg, ohne zu bezahlen. "Da kam der große Knick in der Sache."

Danne, der zu diesem Zeitpunkt schon eine Familie mit zwei Kindern zu ernähren hatte und ein Haus abbezahlen musste, war nach drei Jahren Selbstständigkeit auf Hartz IV angewiesen. Diese Erfahrung hat ihn bis heute geprägt, und es war auch die Zeit, als er zu den Linken kam: "Ich war von Anfang an dabei, auch bei dem Gründungstreffen in Berlin."

Die "Grundsicherung für Arbeitsuchende", wie Hartz IV offiziell heißt, ist sein wichtigstes Thema geworden - er will sie abschaffen. Stattdessen solle es eine Grundsicherung für jeden Bedürftigen geben, die "repressionsfrei" sei - niemand solle da benachteiligt werden. Auch Ein-Euro-Jobs will Danne abschaffen: "Ich kenne kein einziges Beispiel, wo das zu einem festen, sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis geführt hätte."

Statt einer Grundsicherung könne er sich auch vorstellen, "mit diesem Geld öffentliche Beschäftigungen auszubauen". Einen bundesweiten Mindestlohn von zehn Euro hält der 51-Jährige für angemessen. Was er sonst noch voranbringen möchte: den Bau bezahlbarer Wohnungen sowie die Dezentralisierung der Energieversorgung. Die Reduzierung der Sozialwohnungen im geplanten Paul-Carrée in Königswinter sieht er in dem Zusammenhang als bittere Niederlage.

Auch die Schwimmbadsanierung in Königswinter liege ihm weiter am Herzen: "Hier ist Bornheim vorbildlich", so Danne, der das Hallenfreizeitbad deshalb als Treffpunkt wählte.

Mit fünf bis sieben Prozent der Erststimmen hätte er am 22. September sein Ziel erreicht. Politik ist zu seiner großen Leidenschaft geworden. Dafür gehe fast die gesamte Freizeit drauf. Eine Ausnahme macht der Vater von zwei Söhnen da nur für seine Familie - und die Baskets: "Meine zweite große Leidenschaft."

Fünf Fragen an Andreas Danne

Welche drei Dinge haben Sie immer im Kühlschrank?
Andreas Danne: Pasta, Pesto und Parmesanschinken - meine Frau ist Sizilianerin.

Welches Buch liegt bei Ihnen gerade auf dem Nachttisch?
Danne: Höchstens mal der Haushalt aus Königswinter, mehr ist bei einem 16-Stunden-Tag nicht drin.

Was war Ihr Lieblingsfach in der Schule?
Danne: Geschichte habe ich mit Begeisterung als erstes Abi-Fach belegt. Es ist die Grundvoraussetzung, um Politik machen zu können.

Womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient?
Danne: In der Gastronomie. Wer mal 300 Teller am Abend gespült hat, hat was fürs Leben gelernt!

Auf welchem Konzert waren Sie zuletzt?
Danne: Eros Ramazzotti in Köln, als ich frisch verheiratet war.

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