Wiedersehen nach 50 Jahren Sie waren die ersten Hauptschulabsolventen Bad Honnefs

BAD HONNEF · Der Abschlussjahrgang 1969 feiert ein Wiedersehen nach 50 Jahren. Klassenlehrer Franz Müller lobt die braven Schüler.

 Klassenfoto vor der Konrad-Adenauer-Schule: Die Ehemaligen des Jahrgangs 1969 und einige Lehrer.

Klassenfoto vor der Konrad-Adenauer-Schule: Die Ehemaligen des Jahrgangs 1969 und einige Lehrer.

Foto: Frank Homann

Das Lob für die Schüler kam nach 50 Jahren. „Ihr wart die bravste Klasse, die ich je hatte“, sagte Klassenlehrer Franz Müller. „Alle arbeiteten strukturiert und wollten diesen Abschluss machen.“ 1969 erhielten 90 junge Honnefer Hauptschüler nach mündlicher und schriftlicher Prüfung ihr Abschlusszeugnis, 13 von ihnen mit Befähigung zur Fachoberschule. 50 Jahre nach ihrer Abschlussfeier sahen sich die Absolventen jetzt wieder. Im Zeughaus der KG Löstige Geselle, genau unter der Turnhalle, in der sie einst ihre liebe Not mit den Kletterstangen hatten.

„Höchstens zwei oder drei von uns schafften es hochzukommen“, erinnerte sich Margot Hilgner, die das Treffen mit Klaus-Dieter Kleyer organisiert hatte. Kleyer war es auch, der als Mitglied der KG seine einstigen Schulkameraden in das historische Gewölbe an der Bergstraße gelotst hatte. Lediglich ein Treffen zum Silberjubiläum hatte es bisher gegeben. Aber da etliche in Honnef oder der Region geblieben sind, trifft man sich schon mal auf der Straße.

Der Jahrgang war ein besonderer, denn es galt damals die Neuordnung des Schulwesens zu bewerkstelligen. Aus allen Stadtteilen waren die Schüler der achten Klassen für das neunte Schuljahr an der Hauptschule an der Bergstraße zusammengezogen worden. Bei der Abschlussfeier waren dann auch Bürgermeister, Ratsmitglieder und Pfarrer vertreten. Es gab damals sogar Lob von der zuständigen Regierungsstelle.

Ehemalige Lehrer zu Gast

Rektor Willi Pfirrmann: „Schon in diesem Jahr hatten wir das Glück, ein Lehrerkollegium an unserer Schule zu haben, das die Forderungen der Hauptschullehrpläne in einer Form erfüllen konnte, wie es nur wenigen Schulen in unserem Lande möglich war.“ Und Klassenlehrer Müller sagte damals: „Euch steht die Welt offen. Geht auf Entdeckerfahrt!“

Außer ihm waren nun, 50 Jahre danach, auch die ehemaligen Lehrer Norbert Unterberg, Reinhard Neck und Helmut Klamke gekommen. Sie hatten sich sehr über die Einladung ihrer Musterschüler gefreut. „Wir hatten Respekt vor ihnen, es waren junge Lehrer“, berichtete Margot Hilgner. Allerdings: Ganz so brav waren sie dann doch nicht. Kleyer: „Wir durften den Schulhof nicht verlassen. Aber in der Pause sind wir dann doch auf dem Trampelpfad an der Turnhalle vorbei zu Tante Löhr geschlichen, die wenige Meter weiter an der Bergstraße ihr Lädchen hatte. Dort haben wir dann für zehn oder zwanzig Pfennige Süßigkeiten geholt.“

Eine beliebte Ausrede, um sich vor dem Sportunterricht zu drücken, war die Arbeit an der Schülerzeitung. Die Ehemaligen erinnerten sich nun an zwei Wochen im Schullandheim in der Eifel im Schnee und an drei Tage Wertheim. Kleyer: „Die Ziele der Klassenfahrten waren bescheidener, es ging nicht ins Ausland.“ Aber ein Bier durften sie damals trinken – als sie gemeinsam eine Burg oberhalb des Ortes besuchten und bis zum Abend blieben. Nun wollen die Klassenkameraden nicht wieder so lange warten bis zum nächsten Treffen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort