Siebengebirge und Kreis Neuwied Kommunen bereiten sich auf hunderte Flüchtlinge aus der Ukraine vor

Bad Honnef/Asbach · Immer mehr Geflüchtete aus der Ukraine erreichen die Region. Die Hilfsbereitschaft ist groß, allerdings werden weiterer Wohnraum und ehrenamtliche Helfer gesucht. Die Kommunen im Siebengebirge und im Kreis Neuwied richten spezielle Portale ein, um alle Hilfen zu koordinieren.

 Unterstürtzung für Flüchtlinge aus der Ukraine: Die Städte Bad Honnef und Königswinter sowie die Verbandsgemeinde Asbach (Kreis Neuwied) informieren auf ihren Internetseiten über Hilfsangebote.

Unterstürtzung für Flüchtlinge aus der Ukraine: Die Städte Bad Honnef und Königswinter sowie die Verbandsgemeinde Asbach (Kreis Neuwied) informieren auf ihren Internetseiten über Hilfsangebote.

Foto: dpa/Marcus Brandt

Die Hilfsangebote für Geflüchtete aus der Ukraine reißen nicht ab. Um alle Angebote besser zu kommunizieren, hat die Stadt Bad Honnef eine neue Internetseite eingerichtet. Auch in der Verbandsgemeinde Asbach wurde ein Online-Formular eingerichtet, über das Bürgerinnen und Bürger Hilfen wie Wohnraum und Sachspenden melden können. Ehrenamtliche Helfer werden dort ebenfalls noch dringend gesucht.

Auf der Internetseite der Stadt Bad Honnef sind Informationen für Geflüchtete und Bürger, die diese unterstützen wollen, zusammengestellt. Die Informationen reichen von der Erfassung oder Meldung der Geflüchteten über Fragen zur Spendenverteilung, zu kostenlosen Tickets für den Nahverkehr, kostenfreien Mobilfunkkarten für Geflüchtete aus der Ukraine bis hin zu Informationen rund um Krankenversicherung, Kinderbetreuung, Schule und Sprachkurse.

Geflüchtete werden gebeten, sich bei der Stadt zu melden

„Wir bündeln die Nachfragen der Geflüchteten aus der Ukraine mit den Angeboten aus der weiterhin überragenden Hilfs- und Spendenbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger“, so Holger Heuser, Erster Beigeordneter. „Die Dynamik der Entwicklungen und auch die Zahl der Geflüchteten in Bad Honnef nehmen weiter zu. Daher aktualisieren und erweitern wir diese neue Informationsseite kontinuierlich.“

Wichtig sei auch die schnelle Erfassung der Geflüchteten aus der Ukraine im Stadtgebiet. Heuser: „Egal, ob in einer eigenen oder in einer vermittelten Wohnung, ob bei Familienangehörigen oder bei Freunden: Alle Geflüchteten aus der Ukraine, die derzeit in Bad Honnef wohnen, werden gebeten, sich einmal kurz bei der Stadt zu melden, sofern dies nicht bereits geschehen ist.“ Dazu reiche ein Handyfoto oder eine Kopie des Passes sowie die aktuelle Adresse in Bad Honnef per E-Mail an die Stadt. Dadurch könne der Bedarf an Hilfen besser geplant werden. Benötigt werde auch weiterer Wohnraum. Bislang sei es, mit Ausnahme etwa einer Großfamilie, gelungen, die geflüchteten Personen in privaten Wohnungen unterzubringen. Die Solidarität in Bad Honnef sei beispiellos.

Verbandsgemeinde Asbach hat den Krisenstab aktiviert

Ein ähnliches Bild ergibt sich in Königswinter, wo bislang laut Stadt 255 Menschen registriert wurden, die privat untergebracht sind; erwartet werden in dieser Woche 22 Zuweisungen. In Bad Honnef wurden bis Anfang der Woche 220 Geflüchtete registriert, darunter mehr als 50 Kinder und Jugendliche.

In der Verbandsgemeinde Asbach sind ebenfalls bereits mehr als 60 Menschen angekommen. Die VG hat den Krisenstab aktiviert, der sich auf Aufnahme und Versorgung der Menschen vorbereitet. Die Verteilung und Zuweisung erfolgten über das Land Rheinland-Pfalz – aktuelle Planungen gingen von mehreren Hundert Menschen für die VG Asbach aus. Diese würden zunächst in zur Verfügung gestelltem Wohnraum wie Einliegerwohnungen oder Gästezimmern untergebracht, dann in Hotels und Beherbergungsbetrieben. Im dritten Schritt seien Vereinsheime, Sporthallen und Bürgerhäuser eine weitere Option. Geflüchtete, die privat unterkommen, werden gebeten, sich beim Einwohnermeldeamt zu melden; dann werde die weitere Bearbeitung mit dem Sozialamt veranlasst.

Weiterer Wohnraum werde zugleich dringend gesucht. Zudem werde in jeder Ortsgemeinde eine Annahmestelle für Sachspenden eingerichtet. Eine Übersicht dazu, was gebraucht wird, gibt es online, ebenso Informationen zu Annahmezeiten. Wenn über private Kontakte eine Aufnahme erfolgt, wird um Meldung bei der Verbandsgemeinde gebeten.

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