Glosse So gesehen: Flagge zeigen

Eigentlich sollte, nein: muss jeder Tag ein Tag sein auch gegen Rassismus. Denn trotz unzweifelhafter Fortschritte gibt es immer wieder viele alarmierende Zeichen und Ereignisse, dass Rassismus und Diskriminierung auch heute noch einen viel zu großen Nährboden finden.

Flagge gegen Rassismus zeigt auch die Arbeiterwohlfahrt (Awo) Bad Honnef. Am "Internationalen Tag zur Überwindung von Rassendiskriminierung" am Freitag, 21. März, beteiligt sie sich an einer bundesweiten Awo-Aktion gegen Rassismus. Um 11.55 Uhr versammeln sich die Mitglieder dazu vor ihrem Laden "Jacke wie Hose" an der Bahnhofstraße.

Der Tag gegen Rassismus, von den Vereinten Nationen als solcher 1966 ausgerufen, geht zurück auf die Ereignisse des 21. März 1960 im südafrikanischen Sharpeville. Eine friedliche Demonstration in Reaktion auf ein Gesetz über die Apartheid wurde seinerzeit blutig niedergeschlagen.

69 Menschen starben. Dass der Tag im Ursprungsland seit Mitte der 90er Jahre auch als "Südafrikanischer Tag der Menschenrechte" begangen wird, geht indes auf den 21. März 1996 zurück: Präsident Nelson Mandela setzte, ebenfalls in Sharpeville, an diesem Tag die demokratische Verfassung in Gang.

Ein versöhnliches Ende? Das wäre zu schön, um wahr zu sein. Denn auch heute besteht Rassismus fort auf allen Ebenen der Gesellschaft. Insofern ist es wichtig, sich an die Bedeutung kultureller Vielfalt in der Welt zu erinnern und Respekt und Toleranz gegenüber allen Menschen rund um den Erdball zu betonen. Nicht nur an einem Tag im Jahr. Aber auch an ihm.

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