Zwei große Bauvorhaben So soll das Radfahren in Bad Honnef attraktiver werden

Bad Honnef · Das Radfahren in Bad Honnef soll attraktiver werden. Im kommenden Jahr packt die Stadt dafür zwei große Bauvorhaben an. Auch kleinere Maßnahmen wie Beschilderungen und Markierungen gehören dazu. Doch bei Letzterem gibt es Diskussionen mit den Behörden.

 Die Stadt Bad Honnef will den Radverkehr attraktiver machen. Radwegmarkierungen und Beschilderungen wie hier sind kleinere Maßnahmen. 2023 sind zwei große Baumaßnahmen geplant.

Die Stadt Bad Honnef will den Radverkehr attraktiver machen. Radwegmarkierungen und Beschilderungen wie hier sind kleinere Maßnahmen. 2023 sind zwei große Baumaßnahmen geplant.

Foto: Frank Homann

All jenen, die noch nicht auf das Rad als Fortbewegungsmittel setzen, hofft die Stadt Bad Honnef mit ihrem Radverkehrskonzept das Radeln schmackhaft machen zu können. „Wir wollen in Bad Honnef eine Verlagerung weg vom Auto hin zum Rad- und Fußverkehr erreichen“, sagt Bürgermeister Otto Neuhoff (parteilos).

Für ein radfreundlicheres Drumherum in Bad Honnef sollen ab sofort „Radnadeln“ sorgen. Die letzten der vorerst 100 Stück werden derzeit im Honnefer Stadtgebiet angebracht. An den Stangen können Räder angeschlossen werden. Auf der Agenda hat die Stadt auch noch eine neue Beschilderung für Radler. Diese soll in den Wappenfarben Bad Honnefs gestaltet werden. Die Entwürfe dafür sind derzeit noch in der Abstimmung.

Bürgermeister wenden sich an Verkehrsminister

Apropos Abstimmung: Die läuft mit den Polizeibehörden und dem Landesbetrieb Straßenbau alles andere als reibungslos. Ursprünglich sollte für die Radwegmarkierungen, die im vorigen Herbst an den Kreuzungen Menzenberger Straße/Linzer Straße und Wilhelmstraße/Hauptstraße/Am Spitzenbach angebracht wurden, die Farbe Rot verwendet werden. „Doch das wurde abgelehnt“, so Otto Neuhoff. In Bonn hingegen, wo dieselben Behörden zuständig sind, konnten die Radspuren rot eingefärbt werden. Dass solche Entscheidungen, die einheitlich ausfallen sollten, mit den zuständigen Ansprechpartnern stehen und fallen, hat Otto Neuhoff so geärgert, dass er sich nun gemeinsam mit seinem Kollegen aus Königswinter an den NRW-Verkehrsminister gewendet hat. Geplant ist ein Treffen, bei dem auch solche unverständlichen Missstände besprochen werden sollen.

Mit dem Start von zwei Bauprojekten 2023 in Bad Honnef soll der Radverkehr weiteren Rückenwind bekommen. Da ist zum einen der Ausbau des Rhein-Radwegs zwischen dem Bahnübergang „Am Steinchen“ in Rhöndorf und der Stadtgrenze Königswinter, um dem derzeitigen Gerumpel über den schlaglöchrigen Asphalt endlich ein Ende zu bereiten. Knapp 450.000 Euro nimmt die Stadt dafür selbst in die Hand, weitere 1,4 Millionen Euro Fördermittel steuert der Bund zu.

Außerdem soll 2023 der Um- und Ausbau der Rommersdorfer Straße beginnen. Der Plan: ein optisch angehobener Bereich für Fußgänger statt Bordsteine, der Wegfall von Parkplätzen, um Radlern und Autos, die sich die Fahrbahn teilen, mehr Raum zu geben, eine Quartiersgarage mit neuen Parkplätzen.

Mögliche Radwege führen durchs Naturschutzgebiet

Nach wie vor unklar ist, ob und wie die Situation für Radfahrer im Schmelztal verbessert werden kann. Radler werden dort von Autofahrern oft meist nur mit einer Haaresbreite Abstand überholt, weil es zu eng ist. In einer Machbarkeitsstudie, die sich die Stadt 30.000 Euro kosten lässt, sollen Experten prüfen, welche Optionen es dort gäbe, um einen Radweg zu schaffen. Als Alternative soll auch der Radweg durchs Mucherwiesental betrachtet werden. Die Herausforderung bei beiden Strecken: Sie führen durchs Naturschutzgebiet.

Für das Mucherwiesental, ein Radweg mit viel Steigung und vielen Kurven, hat die Stadt indes noch andere Pläne, um Radlern das Fahren dort zu verschönern. Im Februar wurde unter dem Titel „BergMarken“ einen Wettbewerb ausgeschrieben. Gefragt waren Ideen, die das Radeln auf der Route attraktiver machen. Gewonnen hat der Vorschlag eines Dortmunder Architekten. Stelen am Streckenrand sind mit Textteilen aus Versen von Apollinaire und Beethoven versehen. Die einzelnen Wortgruppen setzen sich beim Fahren nach und nach zu dem kompletten Vers zusammen.

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