Björn Seelbach SPD-Vorsitzender könnte Annas Mutter vertreten

KÖNIGSWINTER · Der SPD-Vorsitzende Björn Seelbach möchte, sollte es zum Prozess gegen die frühere Mitarbeiterin des Jugendamtes im Fall Anna kommen, "die Nebenklage vertreten". Das kündigte der Rechtsanwalt im Jugendhilfeausschuss an, in dem er als Sachkundiger Bürger für die SPD sitzt.

Die leibliche Mutter der Neunjährigen, die im Juli 2010 von ihrer Pflegemutter in deren Bad Honnefer Wohnung in der Badewanne ertränkt worden war, möchte als Nebenklägerin im Verfahren gegen die Mitarbeiterin der Stadt, die zurzeit an anderer Stelle in der Verwaltung eingesetzt wird, auftreten. Noch hat das Gericht nicht über eine Eröffnung entschieden, dementsprechend ist auch die Verhandlung noch nicht terminiert, wie Gerichtssprecher Philipp Prietze gestern auf Anfrage mitteilte.

"Die Mutter ist auf mich zugekommen. Wenn das Mandat zustande kommt und die Nebenklage zugelassen wird, werde ich meine Tätigkeit im Jugendhilfeausschuss ruhen lassen", teilte Seelbach auf Nachfrage des Ausschussvorsitzenden Stephan Unkelbach mit.

In einer Anfrage zur Sitzung des Jugendhilfeausschusses wollten die Fraktionen von SPD und Grünen sowie die Trägervertreterinnen Anke Jatzen und Britta Völkner wissen, wie die Verwaltung die Abweichung zwischen dem von der Stadt beauftragten Gutachten und jenem der Staatsanwaltschaft zur Arbeit des Jugendamtes im Fall Anna beurteile. "Die Verwaltung kann die unterstellte Abweichung nicht beurteilen, weil ihr das Gutachten der Staatsanwaltschaft nicht vorliegt", sagte Hans-Peter Giesen vom Geschäftsbereich Schule und Jugend.

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