Integration in Bad Honnef Sprechen mit Händen und Füßen

BAD HONNEF · Frauen aus aller Welt treffen sich in der internationalen Nähstube Bad Honnef zum Austausch.

 Die jungen Frauen sehen sich in der Nähstube der Arbeiterwohlfahrt Bad Honnef Fotos an.

Die jungen Frauen sehen sich in der Nähstube der Arbeiterwohlfahrt Bad Honnef Fotos an.

Foto: Frank Homann

Die internationale Nähstube der Arbeiterwohlfahrt bietet Frauen aus aller Welt einen geschützten Raum zum gemeinsamen Nähen, Stricken und Handarbeiten. Dort können sie voneinander lernen, Gedanken austauschen und über ihre Probleme sprechen.

Die Teilnehmerinnen kommen aus vielen verschiedenen Ländern: Syrien, Irak, Afghanistan, Eritrea, aber auch aus Deutschland. Da viele der Frauen noch kein Deutsch sprechen, ist die Dolmetscherin Hevin immer dabei. Sie kommt aus Syrien, lebt aber schon seit längerer Zeit in Deutschland, sodass sie den anderen Frauen bei der Verständigung helfen kann. Auch bei dem Frühlingsfest der internationalen Nähstube am Montag wird sie helfen, und die Erklärung der hiesigen Osterbräuche übersetzen.

Beim Osterfest gibt es Kaffee und Kuchen

Bei diesem österlichen Frühlingsfest ruhen die Nähmaschinen. Der Fokus liegt an diesem Tag auf entspannter Unterhaltung bei Kaffee und Kuchen. Gada Essa aus Syrien erzählt, wie sehr es ihr in der Nähstube gefällt. Hier sei es anders als zu Hause, da sich nur Frauen mit ihren Kindern treffen. Man könne über seine Probleme reden oder sich einfach nur mit den anderen Frauen austauschen. Auch einer Teilnehmerin aus Kroatien sind die Treffen sehr wichtig. Sie komme zwar noch nicht lange zur Nähstube, fühle sich dort jedoch wohl, erzählt sie. Das begründet sie damit, dass sich die Frauen gegenseitig helfen können.

Natürlich sind auch die Erfolgserlebnisse beim Nähen und Stricken ein wichtiger Grund, in den Treffpunkt zu kommen. Brigitte Meyer auf der Heide, Mitgründerin der Nähstube, hält diese Erfolge in einem Fotoalbum fest. Die Teilnehmerinnen posieren stolz in ihren fertig genähten Kleidungsstücken. „Meistens behalten die Frauen ihre selbst gefertigte Kleidung“, erklärt Meyer auf der Heide.

Ändern, ausbessern, reparieren

Manchmal bringen die Frauen auch geschenkte Garderobe zum Ändern oder Ausbessern mit oder sie reparieren ihre eigenen gebrauchten Kleidungsstücke. In der Nähstube können sie viel über das Handarbeiten lernen und sich so auch zu Hause damit beschäftigen. Zudem erfahren sie untereinander etwas über die traditionellen Handarbeiten in den jeweiligen Herkunftsländern.

Dank Spenden Bad Honnefer Bürger, der Stadt Bad Honnef, der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Honnef sowie der Caritas der Katholischen Kirche werden die Materialien und der Werkraum in der Konrad-Adenauer-Schule, Rheingoldweg 16, den Frauen kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Teilnahme ist deshalb für alle gratis.

„Die Nähmaschinen haben wir gebraucht gekauft. Sie mussten dann nur noch etwas repariert werden“, erläutert Brigitte Meyer auf der Heide. Seit der Eröffnung der Nähstube im Oktober letzten Jahres gibt es eine Stammgruppe an Teilnehmerinnen, die sich immer montags trifft. Zu dieser stoßen manche Frauen auch nur hin und wieder.

Ab Montag, 4. April, startet die Nähstube mit geänderten Öffnungszeiten von 14.30 bis 17 Uhr in die Sommersaison.

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