Vorsorge gegen Folgen des Klimawandels Stadt Bad Honnef lädt Anwohner zu Bachgesprächen ein

Bad Honnef · Die Flutkatastrophe an Ahr, Swist und Erft wirft nicht nur in den direkt betroffenen Gebieten die Frage danach auf, wie den Folgen des Klimawandels begegnet werden kann und muss. In Bad Honnef sind dabei auch die Anwohner von Fonsbach, Ohbach und Möschbach gefragt.

 An der Möschbachstraße verläuft der Bach in einer Betonrinne und verschwindet dann in Rohren unter der Erde.

An der Möschbachstraße verläuft der Bach in einer Betonrinne und verschwindet dann in Rohren unter der Erde.

Foto: Frank Homann

Die Erinnerung an den 20. Juni 2013 steckt so manchem Anwohner des Möschbachs noch in den Knochen. Zwar waren die Auswirkungen des Starkregens, der über Rommersdorf niederging und den eigentlich beschaulichen Bach zu einem reißenden Gewässer anschwellen ließ, zum Glück weit weniger verheeerend als jene der Flutkatastrophe an Ahr, Swist und Erft, weil keine Menschen zu Schaden kamen. Die materiellen Schäden aber waren groß und werfen auch am Möschbach die Frage nach Vorsorge auf. Die Stadt Bad Honnef lädt die Nachbarschaft von Fonsbach, Ohbach und Möschbach vor diesem Hintergrund zu Bachgesprächen ein.

Bevölkerungsschutz und individuelle Vorsorge

Die Starkregen- und Überflutungsereignisse des Sommers 2021 seien auch für die Stadt Bad Honnef Anlass, Maßnahmen zum Bevölkerungsschutz zu hinterfragen und neue Ansätze zu suchen, wie Schäden verhindert und Gefahren für die Einwohner abgewendet werden können. Die Flutkatastrophe habe noch einmal deutlich gemacht, wie schnell Grenzen der zentralen Hilfeleistung und des Katastrophenschutzes erreicht seien und welche Bedeutung Vorsorge habe.

Basis einer guten Vorsorge seien relevante Informationen. Die Stadt hat im Internet unter meinbadhonnef.de, Stichwort „Starkregen- und Hochwasserschutz“, Informationen gesammelt. Diese Informationen zur individuellen Vorsorge basierten unter anderem auf dem im März durchgeführten Online-Seminar zu Starkregengefahren mit dem Meteorologen Karsten Brandt.

Anwohner im Dialog

Damit will die Stadt es allerdings nicht bewenden lassen. In einem weiteren Schritt sind die Anwohnerinnen und Anwohner aus unmittelbarer Nachbarschaft der Bäche Fonsbach, Ohbach und Möschbach gefragt. Die Stadt und der Wasserverband des Rhein-Sieg-Kreises laden sie alle zum Dialog ein. Ziel ist es laut Stadt, für die Gefahren von Starkregenereignissen entlang der drei Bachläufe zu sensibilisieren und auch Möglichkeiten der individuelle Vorsorge vorzustellen.

Der rund vier Kilometer lange Fonsbach entspringt dem Siebengebirge und durchquert den Stadtteil Rhöndorf, ehe er in den Rhein mündet. Mit rund 5,2 Kilometern Länge ist der Ohbach ein rechter Nebenfluss des Rheins und entsteht durch den Zusammenfluss des Quellbachs aus dem Siebengebirge und des Stensbachs. Er verläuft vom Schmelztal über den Ortsteil Selhof und mündet in Höhe der Insel Grafenwerth in den Altarm des Rheins.

Offenlegung des Möschbachs stockt

Der etwa 3,5 Kilometer lange Möschbach hingegen entspringt dem Annatal des Siebengebirges und mündet nach Durchquerung des Ortsteils Rommersdorf von rechts in den Rhein. In einem Teilbereich entlang der Wilhelmstraße ist der Möschbach bereits renaturiert. Die schon vor Jahren geplante weitere Renaturierung zum Beispiel in Richtung Rhein entlang Am Spitzenbach allerdings stockt seit geraumer Zeit.

Die Anrainer des Fonsbachs treffen sich am Donnerstag, 25. August, um 14 Uhr auf dem Ziepchensplatz in Rhöndorf. Am Freitag, 26. August, 14 Uhr, sind die Anwohner des Ohbachs am früheren Katholisch Sozialen Institut, Selhofer Straße/Ecke Brückenstraße, zum Dialog geladen. Der Anna-Platz in Rommersdorf schließlich ist Ort des Treffens für die Möschbach-Anrainer. Termin: Dienstag, 30. August, 14 Uhr.

Teilnehmer werden gebeten, sich bei Simone Walterscheidt, Ordnungsamt der Stadt Bad Honnef, bevorzugt per E-Mail an simone.walterscheidt@bad-honnef.de oder unter ☏ 0 22 24/18 43 27 anzumelden.

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