Stadion an der Menzenberger Straße Stadt entwickelt Baupläne für Wohngebiet

BAD HONNEF/SELHOF · Der Planungsausschuss hat gestern die Stadtverwaltung beauftragt, einen Bebauungsplan für das Areal südlich des Stadions an der Menzenberger Straße aufzustellen. Wie berichtet, gibt es Überlegungen an der Stelle, wo heute Hockey-, Bolz- und Spielplatz liegen, Wohnraum vornehmlich für Familien zu schaffen.

Mit den Einnahmen aus dem Verkauf sollten, so der bisherige Plan, dringend notwendige Sanierungen auf dem verbleibenden Sportgelände und der Turnhalle bezahlt werden. Dort soll der nicht mehr gut bespielbare Naturrasen beispielsweise durch einen Kunstrasen ersetzt werden, auf dem auch der Hockeyclub künftig spielen könnte.

Inwiefern eine solche Zweckbindung möglich sei, müsse zunächst die Kommunalaufsicht klären, sagte Bürgermeister Otto Neuhoff, der klarmachte, dass er einen Abbruch des Verfahrens für fahrlässig hielte: "Wir sollten uns den Zugriff und die Option sichern." Für die Erschließung des Areals müsste die Stadt Grundstücke ankaufen, die nicht in ihrem Besitz sind, für die sie aber ein Vorkaufsrecht hat.

Die Vorprüfungen des Geländes an Kardinal-Frings-Straße und Krachsnußbaumweg seien positiv verlaufen, berichtete die Verwaltung. Im Vorfeld war die Lärmentwicklung berechnet worden. Mit dem Ergebnis, dass selbst bei Sonntagsspielen mit 300 Besuchern der zulässige Lärmpegel an den nächstgelegenen Wohnhäusern deutlich unterschritten werde. Neuhoff: "Der nächste Schritt ist eine fachmännische Untersuchung." Der Aufstellungsbeschluss fiel nicht einstimmig: Die SPD-Fraktion lehnte ihn geschlossen mit drei Stimmen ab.

Zwei Ausschussmitglieder enthielten sich. Wolfram Freudenberg von den Sozialdemokraten argumentierte, "dass wir nicht ohne Not eine unserer wenigen Gemeinschaftsflächen veräußern sollten". Katja Kramer-Dißmann vom Bürgerblock wollte wissen, ob eine mögliche Bebauung am Stadion mit dem Stadtentwicklungskonzept in Einklang zu bringen wäre. "Um das zu beurteilen, ist es noch zu früh", sagte Rudolf Flachs, der in der Stadtverwaltung den Geschäftsbereich Infrastruktur leitet. Zuvor hatte Grünen-Ausschussmitglied Christian Krause erfolglos beantragt, den Tagesordnungspunkt abzusetzen, "weil der Beschluss die Existenz des Hockeyclubs stark gefährden würde".

Mit den Sportvereinen, sagte Neuhoff, stehe die Verwaltung in engem Kontakt, man spreche die Pläne ab. CDU-Mann Hansjörg Tamoj betonte, dass Sozialräume für den Hockeyclub ein wichtiger Punkt bei der Planung für die verbleibende Sportanlage sein müssten. Dazu Neuhoff: "Der Aufstellungsbeschluss ist ein erster Aufschlag. Es ist keine Bindung. Nur eine Angebotsplanung."

Die Verwaltung arbeitet nun städtebauliche Entwürfe aus. Im Anschluss wird eine Bürgerversammlung stattfinden.

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