Aktion in Bad Honnef Sternsingen, aber sicher

Bad Honnef · Zahlreiche Jungen und Mädchen ziehen in diesen Tagen wieder als Sternsinger durch Bad Honnef. Durch die Corona-Pandemie gibt es auch hier Veränderungen.

 Mit Maske unterwegs sind in diesen Tagen die Sternsinger in Bad Honnef unterwegs. Pfarrer Michael Ottersbach feierte mit ihnen in der Pfarrkirche Sankt Johann Baptist den Aussendungsgottesdienst.

Mit Maske unterwegs sind in diesen Tagen die Sternsinger in Bad Honnef unterwegs. Pfarrer Michael Ottersbach feierte mit ihnen in der Pfarrkirche Sankt Johann Baptist den Aussendungsgottesdienst.

Foto: Frank Homann

Auch zwei der Heiligen Drei Könige, die seit Donnerstag an der Krippe in der Pfarrkirche Sankt Johann Baptist dem Jesuskind huldigen, tragen Maske. So wie all die Sternsinger, die derzeit durch Bad Honnef ziehen. Pfarrer Michael Ottersbach wies beim Aussendungsgottesdienst pünktlich am Tag der Heiligen Drei Könige die Kinder auf diese Krippenfiguren hin: „Wir müssen aufeinander achten in dieser Zeit!“

Auch das Motto der nunmehr 64. Aktion „Dreikönigssingen“ des Kindermissionswerks lautet: „Gesund werden – gesund bleiben. Ein Kinderrecht weltweit“. Nachdem im vergangenen Jahr wegen Corona das Ausschwärmen der drei Weisen aus dem Morgenland ausgeblieben war, haben sich am Donnerstag wieder in Bad Honnef-Mitte, Selhof und Aegidienberg Sternsinger aufgemacht; lediglich in Rhöndorf ist es auch diesmal nicht möglich. Aber einige Änderungen gibt es schon.

Kescher am langen Griff zum Spendensammeln

An das Masketragen haben sich die Mädchen und Jungen im Alltag gewöhnt. Und so wie die Könige aus der Krippe haben auch Caspar, Melchior und Balthasar aus dem Bad Honnefer Tal- und Bergbereich den Mund- und Nasenschutz angelegt, um ihrer Mission, den Segen in die Häuser zu bringen und gleichzeitig für Gleichaltrige in Afrika Spenden zu sammeln, nachzugehen.

Um Abstand halten zu können, wurden sogar gebastelte Kescher verteilt. Am langen Griff wird der Korb den besuchten Menschen hingehalten. Die können Geld einwerfen und einen Segensstreifen mit der Aufschrift „20*C+M+B+2022“ entnehmen. Pfarrer Ottersbach segnete die Klebestreifen und auch die Kreide für den handschriftlichen Segensspruch.

Nur kleine Abordnungen waren zur Kirche gekommen. Einige Eltern hätten auch wegen der Ansteckungsgefahr auf den Besuch des Gottesdienstes verzichtet, so Nicole Döring, die in Aegidienberg die Sternsingeraktion mit dem Familienzentrum organisiert.

Königsgewänder vom Pfarrheimspeicher

„Diesmal brechen die Kinder meist familienweise auf, zum Teil stößt ein Freund dazu“, erläuterte Döring. So kann es durchaus passieren, dass nicht wie üblich drei Könige zusammen unterwegs sind, sondern nur zwei. Alles unter der Direktive: „Sternsingen, aber sicher!“

Nicole Döring etwa wird in diesen Tagen von Sohn Daniel (13) und Tochter Johanna (18) in blauen Königsgewändern aus dem reichen Fundus der Aegidienberger Pfarrei begleitet; Tochter Anna-Maria ist als Studentin aus dem Sternsinger-Alter raus. Aber Mutter Nicole verfügt selbst über reichlich Königserfahrung aus der Kindheit in Aegidienberg. Und obwohl sie mittlerweile in Dambroich lebt, hält sie ihrer Heimatgemeinde die Treue. „Das Sternsingen hier liegt mir sehr am Herzen.“

Beim Einkleidungsnachmittag hatten die rund 20 Pänz die passenden Sachen vom Pfarrheimspeicher ausgewählt und auch einen Film zur Aktion angesehen. Im Familienzentrum war sogar ein Paket gepackt worden, das nach Afrika unterwegs ist, denn dieser Kontinent steht in diesem Jahr im Mittelpunkt. Am Donnerstag besuchten die Kinder nach der Aussendung zuerst das Rathaus, um Bürgermeister und Stadt den Segen zu bringen.

Lichtblick für die Menschen

Wer nicht erreicht wird in diesen Tagen, erhält ein Segenstütchen in den Briefkasten mit der Aufschrift „Wir bringen eine frohe Botschaft“. Und: „Die Sternsinger freuen sich über Ihre Spende!“ Die kann bar in das Tütchen gesteckt und im Pfarrbüro abgegeben werden, auch eine Überweisung an das Kindermissionswerk ist möglich. „Wir können nicht alle Häuser aufsuchen“, bedauerte Nicole Döring. „Wir orientieren uns an den früheren Meldelisten.“ Vor allem: „Unser Anliegen ist es, den Menschen einen Lichtblick zu bringen.“

Katharina Beschoner und Ursula Maur organisierten die Aktion in Bad Honnef-Mitte – 30 Kinder sind es hier. Corinna Hambuch und Susanne Perzborn kümmerten sich um die 40 Selhofer Sternsinger. Wer beim Gottesdienst dabei war, hörte die frohe Botschaft aus dem Evangelium. Und den Stern über Bethlehem verglich Pfarrer Ottersbach mit dem Stern, den die Kinder mit sich tragen. „Das ist eine Supersache, für die Ihr unterwegs seid.“

Und auf seine Frage, für wen sie das tun, kam prompt die Antwort: „Wir sammeln Geld für arme Kinder in Afrika!“ Viele Nachfragen wären im Pfarrbüro eingegangen, ob die Sternsinger diesmal wieder anklopfen. Ottersbach: „Die Leute freuen sich auf Euch.“ Er wünschte allen „einen guten Weg“.

Krone mit Fell für warme Ohren

Die beiden Väter Balthasar Burghartz und Roland Schmell werden sich in der Begleitung ihrer Kinder durch Honnef-Mitte abwechseln. Burghartz‘ Sohn Rouven (8) geht mit seinem Freund Patrick (9) und dessen Schwester Greta (4). Greta strahlte schon voller Erwartung in ihrem schmucken Kostüm.

Mit Janine Becker zogen ihre Kinder Moritz (7) und Charlotte (3) sowie Kindergartenfreund David (5) durch Aegidienberg. „Die drei haben so viel Spaß.“ Die Mama hatte Charlottes Krönchen innen mit Fell ausgestattet – warme Ohren garantiert. Und beim Gruppenfoto mit Herrn Pastor strahlte dieser süße König wie ein Engelchen.

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