Preis für Astronomie-Verein Stiftung zeichnet Sternwarte Siebengebirge aus

SIEBENGEBIRGE · Die Amateurastronomen vermitteln an Schulen naturwissenschaftliches Wissen. Das hat die Reiff-Stiftung mit einem Förderpreis belohnt. Dank der 2000 Euro Preisgeld kommt der Verein dem Kauf eines Sonnenteleskops einen Schritt näher.

 Durch ein geliehenes H-Alpha-Teleskop schauen (v.l.) Miriam Brackelsberg, Peter Oden, Jochen Fehmer, Thomas Haas, Christian Preuß und Gabriela Heidt-Schilling. Der Verein möchte selbst ein Sonnenteleskop anschaffen.

Durch ein geliehenes H-Alpha-Teleskop schauen (v.l.) Miriam Brackelsberg, Peter Oden, Jochen Fehmer, Thomas Haas, Christian Preuß und Gabriela Heidt-Schilling. Der Verein möchte selbst ein Sonnenteleskop anschaffen.

Foto: Frank Homann

Die Sternwarte Siebengebirge ist mit dem Förderpreis der Reiff-Stiftung für Amateur- und Schulastronomie ausgezeichnet worden. In der Kategorie „Projekte im Amateurbereich und an weiterführenden Schulen“ landete der Verein auf dem zweiten Platz. Was die Freude verdoppelt: Der Preis ist verbunden mit 2000 Euro, und damit rückt die Anschaffung eines sogenannten H-Alpha-Teleskops zur Sonnenbeobachtung wieder ein Stück näher.

„Wir hoffen, mit dem Preis nicht nur einen guten Teil der Anschaffungskosten für das Wunsch-Sonnenteleskop übernehmen zu können, sondern auch weitere potenzielle Sponsoren zu animieren“, so die Jury. Den Preis, der bei der Herbsttagung der Amateurastronomen in Bochum verliehen wurde, hat der Verein für das Projekt „Das kosmische Licht der Sonne – Heimatstern unserer Erde“ an der Privatschule Schloss Hagerhof erhalten.

Jury lobt den Einsatz für Kinder und Jugendliche

Durch die Möglichkeit der direkten Beobachtung der Himmelskörper wolle der Verein Jugendlichen astronomisches und naturwissenschaftliches Grundwissen näherbringen, so der Vorsitzende Christian Preuß. In der Begründung der Jury heißt es: „Sie haben sich innerhalb kürzester Zeit als amateurastronomische Vereinigung etabliert, die etwas mit und für Kinder und Jugendliche auf die Beine stellt, und das wollen wir sehr gerne unterstützen.“

Die Sternwarte Siebengebirge führt öffentliche Beobachtungen durch und hat bereits zwei Schulen mit einem Teleskop ausgestattet. Neben dem Nachthimmel kann dank spezieller Filter auch die Sonne bei Tag beobachtet werden. „Hierbei werden etwa Sonnenflecken und Granulen, die durch Konvektion an der Oberfläche entstehen, sichtbar“, so Preuß.

Nicht beobachtet werden können mit diesen Teleskopen die eigentlichen Prozesse auf und in der Sonne. „Durch die entstehenden Energien bei der Verschmelzung von Wasserstoff zu Helium gibt es eine spezielle Lichtemission des Wasserstoffs, die sogenannte H-Alpha-Wellenlänge.“ Mit einem speziellen Teleskop könne dieses Licht beobachtet werden, wodurch sich „phänomenale Anblicke der Sonnenoberfläche“ böten. Sogenannte Protuberanzen könnten am Sonnenrand als matt leuchtende Bögen beobachtet werden. Diese seien sonst nur bei totaler Sonnenfinsternis zu sehen, sagt Preuß.

Um ein solches H-Alpha-Teleskop anschaffen zu können, sammelt der Verein Spenden. Laut dem Verein fehlen nun noch rund 4000 Euro.

Wer das Teleskop sponsern möchte, kann sich per E-Mail an kontakt@sternwarte-siebengebirge.de oder unter 02224/94-18-25 an Christian Preuß wenden. Auch Honnefer Schulen, die Interesse an dem Vereinsprojekt haben, können sich per E-Mail an die Sternwarte wenden.

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