Zahlreiche Spenden Tafel in Bad Honnef öffnet mit Gutschein-Aktion

Bad Honnef · Die Tafel in Bad Honnef darf, ebenso wie die Bonner Geschäfte, ihren Betrieb wiedereröffnen. Kunden dürfen sich nun wieder über Unterstützung freuen. Zur Wiedereröffnung gab es eine besondere Gutscheinaktion, die durch die Spenden der Bürgerstiftung ermöglicht wurde.

Übergabe mit Mundschutz und Sicherheitsabstand: Annette Stegger (l.) übergibt die ersten Gutscheine an Petra Kunau-Goertz.

Foto: Tafel

Nicht nur die Geschäfte dürfen wieder öffnen, auch bei der Honnefer Tafel geht es wieder los. Neben den üblichen Lebensmitteln erhielten die Bezieher bei der ersten regulären Ausgabe nach sechswöchiger Pause zusätzlich Gutscheine in Höhe von jeweils 25 Euro von der Bürgerstiftung Bad Honnef.

„Viele Wochen waren die Tafel-Kunden ohne diese Unterstützung. Wir freuen uns, hier die ersten Gutscheine zur Verfügung stellen zu können“, sagte Annette Stegger von der Bürgerstiftung bei der Übergabe an Petra Kunau-Goertz vom Leitungsteam der Bad Honnefer Tafel. In der nächsten Woche soll ein zweiter Schwung an Gutscheinen an die Tafel-Bezieher verteilt werden. Insgesamt 6.000 Euro waren bei der Spendenaktion zusammengekommen.

Die Gutscheine berechtigen zum Einkauf von Lebensmitteln und Backwaren in bestimmten Geschäften. Stegger: „Auf unseren Aufruf hin konnten wir eine enorme Spendenbereitschaft registrieren. 50 Bad Honnefer Bürger haben kleinere, aber auch größere Spenden für diesen Zweck getätigt. Die Bürgerstiftung ist eben eine Stiftung von Bürgern für Bürger.“

Zahlreiche Geldspenden von Bürgern

Die Tafel hatte ihre Kunden postalisch über die Verteilung der Gutscheine informiert. „Damit kann eine Lücke gefüllt werden, die sich bei unseren Kunden aufgetan hat“, sagt Kunau-Goertz. „Ende des Monats kommen zu den Tafel-Terminen um die 100 Kunden, am Anfang sind es meist um die 80 Haushalte, die von der Tafel profitieren.“

Die Tafel-Chefin freute sich zudem über weitere zahlreiche Geldspenden von Bürgern, seitdem Corona die Tafel lahmgelegt hatte. Mit diesen Mitteln werden haltbare Lebensmittel gekauft, die ausgegeben werden, wenn weniger frische Produkte vorhanden sind. „Aber wir haben heute durchaus auch wieder Gemüse und Milchprodukte da, jeder erhält zudem eine Flasche Öl“, zählt Kunau-Goertz auf. Vom Physikalischen Institut habe die Tafel zudem einen großen Käsevorrat erhalten, da dort derzeit keine Tagungen stattfinden dürfen.

Awo-Bus fährt Lieferungen aus

Aber auch in der Tafel-Pause überraschten die Mitarbeiter die Bezieher. Kunau-Goertz: „Vor Ostern haben wir mehr als 100 Pakete gepackt, die dann abgeholt werden konnten oder auch gebracht wurden.“ Der Bus der Arbeiterwohlfahrt hat auch jetzt die Belieferung von mehr als zehn Tafel-Beziehern, die sehr alt oder krank sind, vorgenommen.

Und auch bei der Tafel-Mannschaft erhielten in diesen Corona-Zeiten die älteren Helfer frei. Kunau-Goertz: „Wir haben ja auch Helfer, die schon um die 80 Jahre alt sind. Die sollen natürlich diesen ehrenamtlichen Dienst unter diesen Bedingungen nicht leisten, um sich nicht in Gefahr zu bringen.“ Sechs Mitarbeiter am Nachmittag, fünf am Vormittag und drei Fahrer sorgten am Tag eins dafür, dass der Tafel-Betrieb wieder reibungslos funktionierte.

Ein Honnefer Unternehmer hatte einen großen Kanister Desinfektionsmittel gespendet. Aus hygienischen Gründen waren jeweils zehn Kunden pro 30 Minuten bestellt, die in zwei Reihen aufgeteilt wurden, um den Abstand einzuhalten. Kunau-Goertz: „Alle bleiben draußen, unsere Tische haben wir am Eingang aufgestellt.“ Und so warteten die Bezieher, mit Mundschutz ausgestattet, auf ihre Tüten – und die Gutscheine.