Laserinstallationen Technik trifft Kunst in Bad Honnef

Bad Honnef · Es ist eine besondere Mischung, die die Besucher des Kunstraums in Bad Honnef vorfinden. Die Laserinstallationen des Bergisch Gladbacher Professors Rainer Plum sind dort zurzeit zu erleben.

 Kunst- und Raumerlebnis mit Laserstrahlen: Rainer Plum wird Teil der Installation, die er im Kunstraum zeigt.

Kunst- und Raumerlebnis mit Laserstrahlen: Rainer Plum wird Teil der Installation, die er im Kunstraum zeigt.

Foto: Frank Homann

Die Besucher stellten sich auf die grüne Lichtlinie, die den Raum durchschnitt, und waren plötzlich grün im Gesicht. Rainer Plum arbeitet mit Lasertechnik. Der Professor aus Bergisch-Gladbach brachte – im Gegensatz zu seinen Zeichnungen, Fotos und Skulpturen – mit seiner Laserinstallation Kunst als Augenblickserlebnis in den Raum.

Das Publikum war begeistert von dieser Ausstellung des Vereins zur Förderung von Kunst und Kultur in Bad Honnef, die unter dem Motto „Raumkonstruktionen – Laserinstallation, Skulpturen, Zeichnungen, Fotografie“ steht. Besonders freuten sich die Besucher über die Aussicht, dass Rainer Plum im Verlauf der Ausstellungszeit an einem Abend mit Nebelmaschine anrücken will, um im Dunkeln das Laserspiel so richtig zur Geltung zu bringen.

Professor Peter Gerlach hatte in seiner Einführung anklingen lassen, was die Besucher dieser Schau erwartete. „Einen Illusionsschock“ habe er gehabt, als er bei einer Laserinstallation in die sich bewegenden grünen Wände gegriffen habe. Denn: „Die Hand war abgeschnitten.“ Der Betrachter ordne diese Konstruktion von Illusionen in seinen Erfahrungshorizont ein.

Solche Wände sind auf den Fotos zu sehen, die Plum ausstellt. Der bildende Künstler und Professor im Fachbereich Gestaltung der FH Aachen, Jahrgang 1952, entwickelte das spektakuläre künstlerische Laserereignis. Bereits seit mehr als einem Jahrzehnt verknüpft er die Hochtechnologie mit künstlerischen Intentionen.

Dabei beschreibe ein Zitat des Bauhaus-Lehrers Lazlo Moholy-Nagy sehr treffend seine Intention: „Die vitale Konstruktivität ist die Erscheinungsform des Lebens und das Prinzip aller menschlichen und kosmischen Entfaltungen. In die Kunst umgesetzt, bedeutet sie heute die Aktivierung des Raumes mittels dynamisch konstruierter Kraftsysteme.“ Plum: „Die Erfahrung des Vitalen, die Lebendigkeit im Kosmos und in der individuellen Präsenz, im konstruktiven Prinzip, die Erfahrung der Dynamik von Zeit und Raum und Licht bilden nicht nur den Ursprung meiner Form- und Farbfindungen, sondern sind stets auch Antrieb für den künstlerischen Prozess.“

Anders als bei den strengen Zeichnungen und den Skulpturen aus Aluminium waren die Betrachter in dieses Geschehen mit einbezogen, erlebten Licht, Farbe und Energie gegenwärtig. Begehbare Rauminstallationen – als Illusion von Raumkonstruktion.

Die Ausstellung im Kunstraum, Rathausplatz 3 in Bad Honnef, ist bis zum 11. Februar zu sehen. geöffnet ist sie donnerstags und freitags von 16 bis 19 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 bis 13 Uhr. Mehr Infos auf www.kunstraum-bad-honnef.de

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