Barrierefrei zum Zug Umbau des Bahnhofes Rhöndorf rückt näher

Rhöndorf · Die Pläne für einen barrierefreien Haltepunkt in Rhöndorf sind fertig. Gut neun Jahre, nachdem auch der Petitionsausschuss des Landtags mit dem Thema befasst worden war, liegen die Umbaupläne vor. Die Beteiligung der Öffentlichkeit beginnt.

 Stellen die Pläne vor: Kai Rossmann (v.l.), Honnefs Vize-Bürgermeister Peter Profittlich, Jessica Buhl vom Nahverkehr Rheinland, Bürgermeister Otto Neuhoff und Fabiano Pinto, Geschäftsbereichsleiter Städtebau Bad Honnef.

Stellen die Pläne vor: Kai Rossmann (v.l.), Honnefs Vize-Bürgermeister Peter Profittlich, Jessica Buhl vom Nahverkehr Rheinland, Bürgermeister Otto Neuhoff und Fabiano Pinto, Geschäftsbereichsleiter Städtebau Bad Honnef.

Foto: Frank Homann

Der barrierefreie Ausbau des Bahnhofs in Rhöndorf nimmt eine weitere Hürde: Gut neun Jahre, nachdem auch der Petitionsausschuss des Landtags mit dem Thema befasst worden war, liegen die Umbaupläne vor. Mit deren Vorstellung fiel am Donnerstag der Startschuss für das Planfeststellungsverfahren – ein wichtiges „Etappenziel“, wie es Kai Rossmann, bei der DB Station & Service AG zuständig für die Bahnhöfe im Rheinland, nannte. Für 20 Millionen Euro soll der Haltepunkt so umgestaltet werden, dass er komplett barrierefrei erreichbar ist. Alle Einrichtungen von der Beschilderung über die Beleuchtung und die Sitzplätze bis hin zu einem – dann auch taktilen – Leitsystem werden erneuert. „Eigentlich ein neuer Bahnhof“, so Rossmann. Ein Wermutstropfen bleibt: Ein stufenloser Einstieg vom Bahnsteig in alle Züge bleibt verwehrt.

Das Stichwort hier lautet: Lademaßüberschreitung. Bedeutet: Überbreite Gütertransporte bedingen eine Bahnsteighöhe von maximal 55 Zentimetern, wie sie neu auch in Rhöndorf geplant ist; heute liegt die Bahnsteigkante bei 38 Zentimetern. Um ebenerdig in die Züge zu gelangen, bräuchte es 76 Zentimeter – ein Bahnsteig in dieser Höhe aber würde, zumal wie in Rhöndorf bei Kurvenneigung, von überbreiten Transporten geradezu „abrasiert“. Kein Rhöndorfer Problem: Die rechte Rheinstrecke sei die „bevorzugte Gütertrasse“ und noch dazu die einzige mit Lademaßüberschreitung, so Rossmann. Fazit: „Das Problem bleibt.“

In der Konsequenz enthalten die Pläne jetzt – zum Start der Öffentlichkeitsbeteiligung, bei der auch die DB Netz AG als Maßgebliche für den Transport auf der Schiene gefragt sein wird – beide Varianten. Zudem wurden alle anderen Anlagen vom Aufzug bis zur Treppe so geplant, dass eine spätere Anhebung der Bahnsteige möglich bleibt. Rossmann: „Das ist planerisch vorgesehen, aber noch nicht möglich.“ Bis dahin heißt es vor allem für Rollstuhlfahrer: Zugfahrten wie bisher anmelden, damit mittels automatischer Rampe der Zustieg ermöglicht wird.

Keinerlei Probleme mehr geben wird es im Gegensatz zu heute mit der Erreichbarkeit der Bahnsteige. Vorgesehen ist unter anderem der Einbau zweier Aufzüge. Über diese werden die Gleise zwei und drei ebenso erreichbar sein wie über die erneuerte Treppe. Die Rampe zu Gleis eins wird mit einer Steigung von maximal sechs Prozent und mit Zwischenpodesten versehen. Bessere Beleuchtung in der Unterführung und eben die Anhebung der Bahnsteige runden das Konzept ab. Alles in allem ein „wunderbarer Verkehrsknotenpunkt“, so Rossmann zur Verbindung mit Bus und Stadtbahn sowie dem Park-and-ride-Parkplatz. Der Stadt dankte er für die konstruktive Zusammenarbeit bei dieser „nicht einfachen Planung“. Der Nahverkehr Rheinland fördert mit 800 000 Euro und trägt die Betriebskosten.

 Hindernisse für Rollstuhlfahrer am Bahnhof in Rhöndorf sollen bald der Vergangenheit angehören.

Hindernisse für Rollstuhlfahrer am Bahnhof in Rhöndorf sollen bald der Vergangenheit angehören.

Foto: Frank Homann

Das Thema begleitet die Rhöndorfer seit mindestens zehn Jahren. Seinerzeit war ein Bohlenweg, über den von Norden ankommende Schüler des Nell-Breuning-Berusfkollegs ein Gleis querten und so zum Ausgang gelangten, aus Sicherheitsgründen entfernt worden. Passiert war gleichwohl lange nichts, erst 2017 „schaffte“ es der Haltepunkt, der künftig übrigens „Bad Honnef-Rhöndorf“ heißen wird, in die Modernisierungsoffensive 3 der Bahn AG. „Wir sind jetzt einen Riesenschritt vorangekommen“, so Bürgermeister Otto Neuhoff. Nicht nur die barrierefreie Erreichbarkeit, auch die Aufwertung des Bahnhofes insgesamt verbucht er auf der Haben-Seite: „Das ist ein Signal auch für den Umstieg auf den ÖPNV und touristisch interessant.“ Einen Impuls erhofft er sich auch für den Bahnhof Bad Honnef; wie berichtet, hat ein neuer, zentraler Haltepunkt an der heutigen Endhaltestelle Eingang gefunden in den Regionalentwicklungsplan. Während dieser noch Zukunftsmusik ist, rückt der Umbau in Rhöndorf mit der Offenlage näher. Eine Prognose, wann mit einer Umsetzung zu rechnen ist, wagte Rossmann aber nicht. Klar ist: Einige Jahre wird es noch dauern.

Die Pläne werden ab Montag, 3. August, vier Wochen offengelegt. Info auf der Internetseite der Stadt (Bekanntmachungen).

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