Winterdienst in Bad Honnef Unimog kam nicht ins Tal

BAD HONNEF · Für das Wochenende rechnen die Meteorologen mit Schneeregen. Möglicherweise der nächste Einsatz für den Winterdienst in Bad Honnef. Der wird seit Dezember vergangenen Jahres durch die Wesselinger Firma Poensgen erledigt, die am vergangenen Wochenende ihren ersten Einsatz im neuen Jahr gefahren ist.

 Am Wochenende kann es wieder rutschig werden. Im Silo des Bad Honnefer Bauhofs lagern Streugutvorräte. Seit Dezember übernimmt eine Firma den Winterdienst.

Am Wochenende kann es wieder rutschig werden. Im Silo des Bad Honnefer Bauhofs lagern Streugutvorräte. Seit Dezember übernimmt eine Firma den Winterdienst.

Foto: GA

Einfach war das nicht. Der in Orscheid neben einem 30-Tonnen-Streugut-Silo geparkte Unimog kam nicht ins Tal: Denn die Feuerwehr musste für einige Stunden das Schmelztal sperren. Berg und Tal waren praktisch voneinander abgeschnitten.

So fuhr der Mitarbeiter der Firma Poensgen die Bergortschaften ab, während der städtische Bau- und Betriebshof die eigenen Fahrzeuge mit Streugut aus dem

50-Tonnen-Silo in der Berck-sur-mer-Straße belud, um den zugeschneiten Asphalt an der Rheinschiene zu bestreuen. Hinzu kam der für den Winterdienst auf Landes-, Bundesstraßen und Autobahnen zuständige Landesbetrieb Straßenbau NRW, der in Bad Honnef unter anderem für die Räumung von Hauptstraße, Linzer Straße und das Schmelztal verantwortlich ist. "Für den Bürger ist es natürlich sehr schwer, die Unterschiede zwischen den Fahrzeugen und in der Zuständigkeit zu erkennen", erklärte gestern Markus Ströder vom Bau- und Betriebshof Bad Honnef.

Immer wieder gibt es Unverständnis in der Bürgerschaft, weil nicht alle Trassen gleichzeitig bedient werden können. "Der Winterdienst", sagte Ströder, "ist eine ziemlich komplexe Angelegenheit." Abhängig auch von der Witterung: Bei Schneeregen müsse das Streufahrzeug mehrmals am Tag fahren, um das weggespülte Salz zu ersetzen. Ein genauer Ablaufplan setze Prioritäten bei den Straßen, die sowohl vielbefahren als auch gefährlich sind. Per Gesetz müssen solche Trassen, wie auch Krankenhauszufahrt und Busstrecken, zuerst angefahren werden.

Deshalb sei der Unimog der Firma Poensgen auch auf dem Bauhof-Gelände in den Höhen abgestellt. Steigungen bedeuten logischerweise besondere Gefahr bei Schnee oder Glätte. Für eine Bewertung der Arbeit des neuen Dienstleisters sei es laut Ströder zu früh. Seine Leistungsfähigkeit habe das Unternehmen in Bad Honnef jedenfalls schon beim Sommerdienst bewiesen. "Die Teilverlagerung des Winterdienstes hat gerade erst begonnen. Sie ist ein Versuch, den wir beobachten werden."

Die Vergabe an einen externen Anbieter hatte die Politik im vergangenen Jahr beschlossen, um den Haushalt zu entlasten (der GA berichtete). Die Vereinbarung umfasst das Verteilen von Streugut auf rund 30 Kilometern Straße im Stadtgebiet mit einem Fahrzeug und einem Mitarbeiter; die Abrechnung erfolgt pro Einsatz und das dank moderner Technik aufgeführt bis zum genauen Verbrauch des Streuguts. Ob das ausreicht, sollen die kommenden zwei Jahre - so lange läuft der Vertrag mit einer Ausstiegsklausel nach einem Jahr - zeigen. Möglicherweise muss aber auch ein weiteres Fahrzeug einsatzbereit im Tal stehen, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.

Sollte sich der Winterdienst durch externe Unternehmen bewähren, will der Bauhof auf lange Sicht seinen Fuhrpark verschlanken. Noch hält er unter anderem einen großen Lastwagen, ein Containerfahrzeug mit Schild und einen großen Schlepper vor, die auch im übrigen Jahr genutzt werden. Ströder: "Derzeit ist kein Gerät überflüssig."

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