Ausbildungsbörse im Rathaus Unternehmen werben in Bad Honnef um Nachwuchs

Bad Honnef · 35 Unternehmen haben bei der Ausbildungsbörse im Bad Honnefer Rathaus um Nachwuchs geworben. Klare Berufswünsche der Schüler waren dabei selten.

 Welche Ausbildungsmöglichkeiten der Rhein-Sieg-Kreis bietet, wollen zwei Schüler wissen.

Welche Ausbildungsmöglichkeiten der Rhein-Sieg-Kreis bietet, wollen zwei Schüler wissen.

Foto: Claudia Sülzen

Die Hotspots waren unschwer zu erkennen. Bei der Telekom, auch bei der Polizei und bei der Kreissparkasse Köln knubbelte es sich am Dienstagvormittag, als die Achtklässler der Gesamtschule Sankt Josef den Rathaussaal durchstreiften - auf der Suche nach dem passenden Ausbildungsberuf. Die Stadt Bad Honnef führte ihre mittlerweile vierte Ausbildungsbörse durch. Auch im Saalfoyer und im Eingangsbereich des Rathauses hatten Unternehmen ihre Stände aufgebaut, um Jugendliche zu informieren.

Insgesamt 35 Aussteller präsentierten sich; insgesamt 650 Schüler der Gesamtschule Sankt Josef, der Drachenfelsschule Königswinter, des Nell-Breuning-Berufskollegs, des Städtischen Siebengebirgsgymnasiums, der Stefan-Andres-Schule in Unkel, des Berufskollegs des Rhein-Sieg-Kreises, des Gymnasiums Nonnenwerth und der Schule Schloss Hagerhof schauten sich im Rathaus um. Bürgermeister Otto Neuhoff wünschte allen viel Erfolg. Denn: "Immer mehr Betriebe haben Probleme, ihre Ausbildungsstellen zu besetzen und auf diese Weise ihren Fachkräftebedarf von morgen zu decken. Die Stadt Bad Honnef will gemeinsam mit dem Stadtjugendring Unternehmen aus der Region unterstützen und sie frühzeitig mit potenziellen Bewerbern in Kontakt bringen." Die Azubis aus dem Rathaus hatten sich dabei mächtig ins Zeug gelegt, um die Börse gemeinsam mit dem Stadtjugendring zu organisieren, der parallel dazu einen Ausbildungsatlas herausgibt. Berufsbilder von A wie Altenpfleger bis V wie Verwaltungsfachwirt waren bei der Börse vertreten. Und Jugendliche, die eine akademische Ausbildung anstreben, stießen ebenfalls auf interessante Gesprächspartner. Lana (13) und Alessia (14) hörten Polizeihauptkommissar Harald Schellhase von der Bonner Polizei und Einstellungsberaterin Annika Wolff aufmerksam zu. "Mein Bruder will zur Polizei. Und ich kann mir das auch vorstellen nach dem Abitur", meinte Lana. Alessia: "Wenn ich das Fachabitur schaffe, möchte ich Polizistin werden, im Streifenwagen Dienst tun." Wolff war zufrieden: "Wir haben hier schon viele Interessenten." Auch die Bundespolizei warb in Bad Honnef für sich. Polizeioberkommissar Hermann Pesch: "Interesse am Beruf gibt es." Erstmals nach der Fusion zur Kreissparkasse Köln informierte Kundenberater Albert Blem die Jugendlichen über die Ausbildungsmöglichkeiten bei der Sparkasse. "Die Schüler interessiert, ob es auch Studiengänge gibt und ob zum Beispiel ein Praktikum möglich ist." Bei der Telekom herrschte ebenfalls Betrieb. Lernbegleiter Kristian Bruns gab am Stand Auskunft. Und Katharina (13) konnte sich durchaus vorstellen "etwas am PC bei der Sparkasse oder bei der Telekom zu machen". Auch für ihre Freundin Alicia ist eine Ausbildung bei der Sparkasse denkbar.

"Meine Mutter arbeitet im Krankenhaus", erzählte Eva (14). "Ich weiß noch nicht, was ich später mache. Aber vielleicht Krankenpflege." Von Krankenpflege über Bankkauffrau bis Büroarbeit war für Achtklässlerin Fabienne denkbar. Anne wünschte sich einen gut bezahlten Job: "Ich habe noch keine große Vorstellung. Erst einmal will ich Abi machen." Lara-Emily und Michèle schauten sich bei der Polizei und beim Maritim-Hotel um. Die Parkresidenz in Bad Honnef bildet nicht nur Pflegefachkräfte, sondern auch Köche und Restaurantfachleute aus. Küchenmeister Ulrich Ferber bekannte: "Es ist schwierig, das Interesse zu wecken." Seine Kollegin, Pflegefachkraft Beatrice Intreß: "Viele machen erst einmal ein Praktikum." Am Stand des Cura-Krankenhauses saß Katrin Lohmann: "Wir haben ab nächstem Jahr die generalistische Ausbildung, da kommt die Altenpflege dazu." Broschüren informierten darüber.

Ulrich Wasser vom Rettungsdienst der Stadt Königswinter zeigte Sophie, Elisa und Francesca aus der neunten Klasse an einer Puppe die Herzmassage. Aber die hatten bereits andere Vorstellungen: Architektur, Mediengestaltung und Tierarzt sind ihre Wunschberufe.

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