Sorge um Zukunft der Innenstadt Unterschriften gegen neue Buchhandlung in Bad Honnef

BAD HONNEF · Gerüchte um eine Ansiedlung einer Großbuchhandlung bereiten Einzelhändler in Bad Honnef sorgen. Daher haben sie 2600 Unterschriften gesammelt.

Wochenlang haben Einzelhändler in der Honnefer Innenstadt Unterschriften unter ihren Kunden gesammelt, um ihre Sorge um die Zukunft des ehemaligen Kaiser's und damit verbundene Auswirkungen auf die City auszudrücken. Knapp 2600 Unterschriften sind zusammengekommen, die am Donnerstag an Bürgermeister Otto Neuhoff überreicht wurden.

„2000 waren unser Ziel“, freute sich Ulrike Helmling, Mitinhaberin der Buchhandlung Werber, über die große Resonanz der Aktion. Auslöser für die Unterschriftensammlung war die Nachricht von einer möglichen Ansiedlung der Mayerschen Buchhandlung im ehemaligen Kaiser's-Geschäft. Die Sorge: Das große Filialunternehmen könne angesiedelte Fachgeschäfte verdrängen.

„Wir haben alle Existenzängste“, erklärte Helmling, die mit ihrer Kollegin Ursula Gilbert, Helma Mies, Inhaberin von „Der Kleine Buchladen“, Walter Löbach, Geschäftsführer des Vereins Centrum und Geschäftsführer des Bürofachhandels Retz, sowie Jörg Haase, Mitinhaber der Honnefer Copy World, ins Rathaus gekommen war. Gerüchte um die Zukunft des leeren Ladenlokals hätten einen „Rattenschwanz von Emotionen“ nach sich gezogen, berichteten sie dort. „Es brodelt was in Bad Honnef.“

Gespräche mit Eigentümer

Die Einzelhändler berichteten über ihre Sorgen und denen einiger Kunden, sehen es aber auch als „äußerst positiv“ an, welches Feedback an Unterschriften zusammengekommen ist. „Honnef steht zusammen“, fand Haase. „Ich sehe Honnef als inhabergeführten Einzelhandelsstandort“, erklärte Neuhoff, „der für Wertigkeit, Individualität, Qualität, Kundenbindung und Liebe im Detail steht.“ Zur möglichen Ansiedlung der Mayerschen sagte er: „Es gibt keine Indikatoren derzeit dafür, dass die den Zuschlag bekommen.“ Endgültig sei dies aber noch nicht.

Wie es mit dem leerstehenden Geschäft weitergeht, konnte der Bürgermeister nicht sagen. Seines Wissens werde „so schnell keine Entscheidung“ fallen. Diese liegt zudem nicht bei der Stadt, sondern beim Eigentümer der Immobilie. „Wir sind mit denen in Gesprächen.“ Und: „Sie sprechen mit uns, bevor sie einen Abschluss machen“, erklärte Neuhoff die Abstimmung zwischen Vermieter und potenziellem Mieter.

Nach diesen „klaren Worten in unsere Richtung“, so Helmling, waren die Händler „ein bisschen beruhigter“. „Das Gespräch hat geholfen“, bilanzierte sie nach dem Treffen. Die Ungewissheit um die Zukunft bleibe aber.

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