Kommentar Verdienter Respekt
Was die Kommunen derzeit stemmen müssen, ist abenteuerlich. Von heute auf morgen Notunterkünfte bereitstellen, gleichzeitig immer mehr Asylbewerber regulär aufnehmen - das treibt vor allem die kleineren Verwaltungen an den Rand des Kollapses.
Umso erstaunlicher, ja bewundernswerter ist, wie sie sich dieser Herausforderung stellen. Erst Königswinter, jetzt Bad Honnef. Da wird in den Rathäusern nicht gemault oder geschmollt, sondern angepackt. Da werden Wochenenden durchgearbeitet und Unvorstellbares möglich gemacht. Das verdient Respekt. Höchsten Respekt.
Man mag das Flüchtlingsdrama bedauern, man mag die Bundespolitik kritisieren. Aber Bürgermeister Otto Neuhoff hat recht: Die Kommunen können an den Tatsachen nichts ändern. Aber sie - und wir alle - haben die Pflicht, die Menschen, die bei uns Schutz vor Krieg, Gewalt und Elend suchen, so anständig wie es geht aufzunehmen und zu versorgen. Und mit noch etwas liegt der Bürgermeister richtig: Viele Städte kämpfen heute mit sinkenden Einwohnerzahlen, zu wenigen Geburten und zu wenigen jungen Familien. Man muss den Flüchtlingszustrom auch als Chance begreifen. Dafür müssen die Hilfesuchenden integriert werden. Die eigentliche Aufgabe steht noch bevor.