Bücherspende Verein aus Bad Honnef hilft Schwangeren mit Fachliteratur

Bad Honnef · Ein Verein aus Bad Honnef will Schwangeren den Zugang zu Informationen erleichtern. Deshalb hat er jetzt der Stadtbücherei Bad Honnef Fachliteratur gespendet. Außerdem setzt sich der Verein für die Errichtung eines Geburtshauses im Rhein-Sieg-Kreis ein. Gespräche mit einem Vermieter in Königswinter laufen.

 Der Verein Geburtshilfe und Familiengesundheit will werdende Mütter mit Fachliteratur unterstützen.

Der Verein Geburtshilfe und Familiengesundheit will werdende Mütter mit Fachliteratur unterstützen.

Foto: Frank Homann

Die Stadtbücherei Bad Honnef hat jetzt eine Bücherspende des Vereins Geburtshilfe und Familiengesundheit bekommen. Der Vorstand des Vereins, darunter Mütter und hauptberufliche Hebammen, haben eine Auswahl an Ratgebern und Standardliteratur zu den Themen Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett zusammengestellt. Stephanie Eichhorn, Leiterin der Stadtbücherei, sagte: „Spenden wie diese versetzen uns in die Lage, unser Angebot auch von Fachliteratur regelmäßig zu aktualisieren. Die Neuzugänge stehen werdenden Müttern und Vätern und allen Interessierten ab sofort zur Verfügung.“

Der Verein Geburtshilfe und Familiengesundheit will mit den gespendeten Büchern dazu beitragen, das Thema Geburtshilfe im Gespräch zu halten und den Menschen in der Region den Zugriff zu Fachinformationen zu erleichtern. Das sei gerade angesichts der vielen Schließungen von Kreißsälen und gynäkologischen Stationen besonders wichtig, zu denen es in der Vergangenheit viel zu häufig gekommen ist, so etwa im Cura-Krankenhaus in Bad Honnef Anfang 2021. Die Übergabe der Bücherspende am Freitag vor dem Honnefer Rathaus entbehrte dabei nicht einer gewissen Symbolik, denn am selben Ort war 2021 eine Petition zum Erhalt der Entbindungsstation an die Geschäftsführung des Krankenhauses übergeben worden.

Die Suche nach einem geeigneten Standort läuft

Seit Juni 2021 setzt sich der Verein für die Entstehung eines Geburtshauses in der Region ein. Aus Sicht des Vereins ist die derzeitige Situation für Schwangere und Entbindende unzumutbar. „Es darf nicht sein, dass werdende Mütter in den Wehen liegend den Entbindungsstationen in Neuwied, Bonn oder Troisdorf hinterhertelefonieren müssen, im schlimmsten Fall nicht zur Entbindung aufgenommen werden können und schließlich in einer Klinik in Köln oder Leverkusen landen“, klagt Catharina Jäger, Mitglied des Vereinsvorstands. Daher sei es dringend notwendig, baldmöglichst eine neue Einrichtung zu eröffnen, um Schwangere nicht länger in ihrem Recht auf freie Wahl des Geburtsortes zu beschneiden.

Die Suche nach einem geeigneten Standort läuft. Derzeit befinden sich die Vorstandsmitglieder im Gespräch mit einem Vermieter in Königswinter. Die Auswahl an Immobilien ist nach ihren Erfahrungen äußerst rar, was zum Teil auch mit der neuen Flüchtlingssituation zusammenhängt. Doch die Mitglieder des Vereinsvorstands sind entschlossen, ihren Plan eines Geburtshauses zu realisieren und dieses selbst zu betreiben. Auch wenn das bedeutet, dass sie sich in den Beruf der Hebamme sowie in die Rolle der Unternehmerin hineinfinden müssen. So solle künftig Schwangeren und ihren Partnerinnen und Partnern ortsnah eine umfassende Betreuung während der Schwangerschaft und eine risikoarme Entbindung ermöglicht werden.

Tag der Geburtshilfe im Bürgerhaus Aegidienberg

Der Verein macht zudem auf den „Tag der Geburtshilfe“ am Freitag, 29. April, im Bürgerhaus Aegidienberg in Bad Honnef aufmerksam. Anlässlich der Veranstaltung gibt es eine Babymesse mit mehr als 15 Ausstellern und Fachvorträgen, in denen es unter anderem um die Themen Ernährung, Stillen, Stoffwindeln und Tragesysteme geht. Auch das aktuelle Konzept zu dem geplanten Geburtshaus will der Verein bei der Gelegenheit präsentieren. Die Direktkandidaten zur Landtagswahl in NRW möchten an diesem Tag ihre Positionen zum Thema ebenfalls vorstellen.

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