Aus Bad Honnef Erste Hilfe steht beim Aktionstag des Vereins „Doc Puck“ auf dem Stundenplan
Bad Honnef · Dafür, sich mit Erster Hilfe zu beschäftigen, ist man nie zu jung. Das beweisen die Programme des Vereins „Doc Puck – Kinder retten Leben“ wie beim Aktionstag auf dem Gelände des Siebengebirgsgymnasiums in Bad Honnef.
Die kleine Mila aus Linz legte sich richtig ins Zeug. Immer wieder drückte die Sechsjährige mit beiden Händen auf die Brust einer Puppe. Und Brüderchen Liam (3) bearbeitete derweil sein Faultier. „Bis die Feuerwehr kommt, kann man Menschen helfen“, meinte Mila. Das und noch viel mehr hatte sie beim Verein „Doc Puck – Kinder retten Leben“ gelernt, der auf dem Gelände des Siebengebirgsgymnasiums einen Aktionstag durchführte.
Auf dem Schulhof präsentierten sich die Freiwillige Feuerwehr Bad Honnef und der Rettungsdienst Königswinter. Die Mädchen und Jungen der Kinderfeuerwehr gehörten ebenso zu den rund 100 Pänz, die von Doc Puck und ihrem Team an vier Stationen in der Aula unterrichtet wurden, wie auch sie schon im Notfall helfend eingreifen können.
Lebensretter der Zukunft
„Ihr seid die Lebensretter der Zukunft“, sagte Christiane Puck. „Das verlernt man nicht mehr“, so die Notfallmedizinerin und Anästhesistin aus Rhöndorf. „In der Öffentlichkeit hilft kein Mensch, das muss sich ändern, oft erkennen die Leute gar nicht, dass es sich um einen Notfall handelt. Unwissenheit, Angst und auch Ignoranz spielen eine Rolle“, begründete sie ihre Intention. Mehr als 30.000 Menschenleben könnten jedes Jahr in Deutschland gerettet werden, wenn bei Notfällen direkt Erste Hilfe geleistet würde. „Jedoch fühlt sich nur jeder Vierte dazu imstande.“
Christiane Puck zeigte den Kindern, wie Erste Hilfe funktioniert. „Sie lernen lebensrettende Maßnahmen spielerisch und angstfrei wie Schwimmen und Fahrradfahren.“ Vorbild ist Skandinavien: „Dort ist Erste Hilfe ein Schulfach.“ Dieses Ziel hat sich Doc Puck auch für Deutschland gesetzt. Bad Honnef soll Modellstadt werden. In den Grundschulen soll künftig diese Erste Hilfe Thema sein. Erster Beigeordneter Holger Heuser freute sich über das Engagement Pucks und überzeugte sich von der Begeisterung, mit der die Kinder bei der Sache waren.
Lebenretter-Urkunden für die Kinder
„Man kann nichts falsch machen, außer man macht nichts“, so Doc Puck zu den Pänz im Grundschulalter. Sie lernten, einen Notruf abzusetzen, eine Person in die stabile Seitenlage zu bringen und die Herzdruckmassage. „Legt dafür die Hände auf die Mitte des Brustkorbs und drückt fest und schnell.“
Auch der Umgang mit dem Defibrilator (AED) erläuterte Christiane Puck. „Das Gerät erteilt die Anweisungen, was zu tun ist. Das ist die ,Alexa fürs Herz‘. Ein grünes Zeichen mit Herz zeigt den Standort von AEDs in der Öffentlichkeit an.“ Mila und Liam zeigten ihre Lebenretter-Urkunden und Mama Liana Gigo war ganz stolz.
