Kommentar zur Bankenfusion in Aegidienberg Vertrauen verdient

Meinung | Aegidienberg · Das Bankgewerbe hat im besten Falle sehr viel mit Vertrauen zu tun, auch wenn dieses durch die Bankenkrise bei vielen Kunden schwer erschüttert wurde.

Die anschließend zum Schutze der Kunden eingebauten Sicherungsmechanismen haben dazu geführt, dass die persönliche Beratung seitdem noch mehr dem Bürokratismus geopfert wurde. Je größer die Bank, umso unpersönlicher und anonymer, denken die meisten Menschen.

Umso mehr wünschen sie sich eine möglichst persönliche Bankverbindung wie sie sie bisher in Aegidienberg zweifelsfrei vorgefunden haben. Dass manche Mitglieder der kleinen Genossenschaftsbank angesichts der Fusion da Verlustängste empfinden, ist daher durchaus nachvollziehbar.

Andererseits ist verständlich, dass in Zeiten von Negativzinsen und Regulierungslawinen gerade kleine Banken kaum mehr eine echte Überlebenschance haben. Die Strategie, besser noch aus einer Position der Stärke heraus Fusionsverhandlungen mit einem mächtigen Partner zu führen, als dann, wenn man selbst schon zum Problemkind geworden ist, ist verständlich.

Entscheidend für die Aegidienberger dürfte daher jetzt sein, dass die im Verschmelzungsvertrag festgeschriebenen Zusagen auch tatsächlich eingehalten werden. Dazu gehört, dass es den Standort Aegidienberg auch in zehn Jahren noch geben muss.

Und dass ein Großteil der vertrauten Mitarbeiter, ob am Schalter, bei der Anlageberatung oder bei der Kreditvergabe, weiter als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Nicht zu vergessen, dass die Spenden an soziale Einrichtungen auch in Zukunft nicht versiegen dürfen.

Auf diese Zusagen vertrauen die meisten Mitglieder der Spardaka, weil sich Vorstand, Aufsichtsrat und Mitarbeiter der kleinen Bank dieses Vertrauen über Jahrzehnte verdient haben. So sollte es auch künftig bleiben.

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