Kriminalität im Siebengebirge Vier weitere Einbrüche am Sonntag

Siebengebirge · Fast täglich meldet die Bonner Polizei derzeit Einbrüche und Einbruchsversuche in Königswinter und Bad Honnef. Besonders betroffen sind dabei die Höhenorte beider Städte.

Die Polizei zeigt im Siebengebirge seit Monaten verstärkt Präsenz, wie hier bei einer Fahrzeugkontrolle in Ittenbach.

Die Polizei zeigt im Siebengebirge seit Monaten verstärkt Präsenz, wie hier bei einer Fahrzeugkontrolle in Ittenbach.

Foto: HOMANN

Auch am Sonntag wurden wieder Taten gemeldet. Allerdings, so Daniela Lindermann, Pressesprecherin der Bonner Polizei, lägen die Fallzahlen bei Wohnungseinbrüchen mit Stand von November insgesamt etwa auf dem Vorjahresniveau. Im ersten Halbjahr 2015 sei sogar ein Rückgang der Fallzahlen um zehn Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres zu verzeichnen gewesen.

Vier neue Fälle sind am Sonntag hinzugekommen. So drangen am Sonntagmorgen, zwischen 9.10 und 10.40 Uhr, bislang noch unbekannte Täter durch das Aufhebeln einer Terrassentür in ein Reihenhaus auf der Königswinterer Straße in Oberpleis ein. Die Einbrecher entwendeten Schmuck.

In zwei Wohnungen eines Mehrfamilienhauses auf der Brunnenstraße in Ittenbach brachen Unbekannte am Sonntagabend zwischen 18.30 und 19.40 Uhr ein. Dabei hebelten die Täter nach Polizeiangaben ein Fenster und eine Wohnungstür auf. Was genau sie entwendeten, werde derzeit noch geprüft, so die Polizei.

Ebenfalls durch das Aufhebeln eines Fensters gelangten Einbrecher zwischen Samstagabend und Sonntagmittag in ein Einfamilienhaus am Goldbergweg in Berghausen. Auch hier werde noch geprüft, ob die Unbekannten Wertsachen stahlen. Polizeibeamte hätten die Tatorte aufgenommen und vorhandene Spuren gesichert, so Lindemann.

Verdächtige Fahrzeuge wurden gesichtet

Auch die Ermittlungen zu den Einbrüchen rund um die Weihnachtsfeiertage (der General-Anzeiger berichtete) dauern an. Allerdings gehen die Ermittler derzeit davon aus, "dass die Taten auf das Konto reisender Einbrecher gehen dürften", so Lindemann. "Es hat Sichtungen verdächtiger Fahrzeuge in Zusammenhang mit den Straftaten gegeben." Auch die Nähe der Tatorte zur Autobahn sprächen dafür.

Das Konzept der Bonner Polizei richte sich allerdings sowohl auf die Bekämpfung reisender wie auch ortsansässiger Täter. "Jetzt, während der dunklen Jahreszeit, haben wir unsere Maßnahmen nochmals verstärkt", so Lindemann weiter. Dazu gehörten eine qualifizierte Spurensuche am Tatort durch speziell fortgebildete und erfahrene Beamte sowie eine beharrliche Ermittlungsarbeit mit dem gezielten Einsatz von Ermittlungsgruppen, um Tatserien entgegenzuwirken.

Lindemann: "Nach Wohnungseinbrüchen führen Bezirksdienstbeamte zudem Umfeldbefragungen durch, um an noch mehr Hinweise zu den Straftaten zu gelangen." Auch stelle man sich den Tätern verstärkt buchstäblich in den Weg. Beamte beider Polizeiinspektionen, der Einsatzhundertschaft und des Verkehrsdienstes führten Präsenz- und Kontrolleinsätze in den betroffenen Wohngebieten und an möglichen Zufahrtstraßen durch.

"Wir tauschen Ermittlungsergebnisse und Informationen miteinander aus."

Zudem sind auch Zivilfahnder der Kriminalpolizei im Einsatz. "Wir wollen wissen, wer zu den tatrelevanten Zeiten in die Wohngebiete hineinfährt, wer sich dort bewegt", erläutert Lindemann weiter. "Unser Ziel ist: Verdächtige und deren Fahrzeuge erkennen und Ermittlungsansätze gewinnen." Gleichzeitig helfe die verstärkte Präsenz, den Druck auf die Einbrecher weiter zu erhöhen und diese so vielleicht abzuschrecken. Dazu soll auch der enge Schulterschluss mit den Nachbarbehörden beitragen. Lindemann: "Wir tauschen Ermittlungsergebnisse und Informationen miteinander aus."

Präventionsarbeit zeigt erste Wirkung

In Wohngebieten, in denen aktuell besonders viele Einbrüche zu verzeichnen seien, setze die Bonner Polizei auf so genannte Präventionsteams. Sie bestehen aus dem örtlichen Bezirksdienstbeamten und einem Sicherheitsberater der Kriminalprävention und sollen den Bürgern hilfreiche Tipps geben - und damit die Präventionsarbeit im Rahmen der Kampagne "Riegel vor!" unterstützen. Apropos Prävention: Dort glaubt die Polizei erste Erfolge erkennen zu können. Denn offenbar zeigen die Bürgergespräche, Aktionswochen und -tage sowie die Einbruchschutzberatungen am Polizeimobil Wirkung. Lindemann: "Die hohen Versuchsanteile zeigen, dass die Menschen die Hinweise annehmen und es den Tätern durch guten Einbruchschutz und Aufmerksamkeit schwer machen."

Hinweise zu verdächtigen Beobachtungen in Zusammenhang mit den Einbrüchen in der Bergeregion des Siebengebirges nehmen die ermittelnden Beamten des zuständigen Kriminalkommissariats unter 02 28/1 50 entgegen.

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