Barrierefreiheit in Bad Honnef Von der Internetplattform bis zum Stadtplan

Bad Honnef · In der Bürgerwerkstatt Inklusion sammelten Bad Honnefer Ideen, wie die Barrierefreiheit in der Stadt verbessert werden kann. Ihre Anregungen fließen in einen Aktionsplan ein.

 Zu wenig Barrierefreiheit: Nicht nur am Bahnhof, sondern auch in Schulen und anderen Einrichtungen gibt es Nachholbedarf.

Zu wenig Barrierefreiheit: Nicht nur am Bahnhof, sondern auch in Schulen und anderen Einrichtungen gibt es Nachholbedarf.

Foto: Frank Homann

Ideen und Meinungen der Bad Honnefer sind zusammengetragen, im nächsten Schritt werden sie veröffentlicht und fließen als Anregungen in die politische Diskussion ein.

Dies ist der Stand nach der sechsten und letzten Bürgerwerkstatt. Unter dem Oberthema „Inklusion als Gesamtaufgabe“ tauschten sich dabei Vertreter der Schulen und Kindertageseinrichtungen, der Behinderteneinrichtung Hohenhonnef GmbH, Ratsmitglieder und andere interessierte Bürger im Rathaus aus. Bei den Erörterungen hatten sie das Ziel vor Augen, Menschen mit Einschränkungen und Behinderungen die gleichberechtigte Teilhabe am Leben in Bad Honnef zu ermöglichen.

Unter der Leitung der städtischen Beauftragten für Menschen mit Behinderung, Iris Schwarz, bündelten die Teilnehmer ihre Erkenntnisse. Die guten Ansätze für Inklusion in der Stadt wurden zwar anerkannt, aber als bei Weitem nicht ausreichend angesehen. Für einen erfolgreichen Inklusionsprozess sei eine umfassende Bestandsaufnahme nötig, aber auch die Vernetzung zwischen Organisationen, Vereinen und Institutionen, heißt es in einem Bericht der Stadt.

Ganz oben auf der Prioritätenliste steht die Barrierefreiheit in Schulen und Kitas. Neben baulichen Veränderungen sei auch wichtig, die „Barrieren in den Köpfen“ abzubauen, etwa durch Aufklärung aller Eltern, der Schüler und Lehrer sowie durch Schulungen.

Eine Idee

Ärzte und Therapeuten als Multiplikatoren ins Schulsystem integrieren. Wie schon bei anderen Bürgerwerkstätten wurde kritisiert, dass vorhandene Angebote zu wenig bekannt und Informationen dazu nur schwer zu finden seien. Komplizierte Hintergründe wie unterschiedliche Kostenträger und Zuständigkeiten erschwerten es, den richtigen Ansprechpartner zu finden.

Die größte Zustimmung habe der Vorschlag gefunden, eine lokale Inklusionsplattform im Internet einzurichten, so die Stadt in ihrem Bericht. Örtliche Angebote für Freizeit, Sport und anderes könnten dort beworben werden. Broschüren oder die Eröffnung einer Facebook-Gruppe wurden ebenfalls als Möglichkeit der besseren Vernetzung aufgeführt.

Gewünscht wurde von den Teilnehmern, dass Anträge für Hilfen barrierefrei gestaltet sind. Ein Stadtplan für Rollstuhlfahrer, Menschen mit Behinderungen und Mobilitätseinschränkungen würde den Alltag erleichtern, war sich der Kreis einig.

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