Erzbischöfliche Realschule Sankt Josef Von Whiteboards, Rotkohlsaft und Styroporzimmern

BAD HONNEF · Manchmal sind Kinder ihren Eltern einen Riesenschritt voraus - insbesondere, was den neusten Stand der Technik anbelangt. Egal ob Smartphone, Tablet oder PC: Was für die Großen geradezu unverständlich scheint, erschließt sich den Kleinen oft in Sekundenbruchteilen.

 Mit Flüssigkeiten und Reagenzgläsern experimentiert der Nachwuchs beim Tag der offenen Tür.

Mit Flüssigkeiten und Reagenzgläsern experimentiert der Nachwuchs beim Tag der offenen Tür.

Foto: Melsbach

Ein Paradebeispiel dessen gab es auch am Samstag zu bewundern: "Och, Papa", beschwerte sich ein kleiner Junge genervt, während sein Vater mit der Bedienung eines interaktiven Whiteboards kämpfte. "So schwer ist das doch echt nicht." Als es seinem Vater auch beim vierten Anlauf nicht so recht gelingen wollte, in einem Buchstabensalat per Toucheingabe Wörter zu markieren, schnappte sich der Sohn kurzerhand selbst den Stift und legte auf eigene Faust los.

"Siehst du, so einfach geht das. Du stellst dich manchmal an..." Doch nicht nur die technische Ausstattung der Klassenräume konnte am vergangenen Wochenende ausgiebig von Groß und Klein begutachtet werden, als die Erzbischöfliche Realschule Sankt Josef zu einem großen Tag der offenen Tür einlud.

Vor allem das breite Betreuungs- und Unterrichtsangebot der Einrichtung stand im Mittelpunkt der Veranstaltung. Der Tag richtete sich in erster Linie an Viertklässler und deren Eltern, um ihnen Entscheidungshilfe bei der Wahl der richtigen weiterführenden Schule zu leisten. So präsentierte sich die Schule mehrere Stunden lang von ihrer besten Seite.

Während die einen in den naturwissenschaftlichen Räumen Papierflieger bastelten, mit Rotkohlsaft als Säure-Base-Indikator experimentierten oder beim Mikroskopieren die Welt von Nahem betrachteten, genossen die anderen eine kleine Bühnenshow in der Schulaula.

Kleine Künstler konnten ihrer Kreativität beim Töpfern freien Lauf lassen; die Fachschaft Deutsch lockte derweil mit Sprachrätseln: Es galt etwa, Anagramme zu entziffern oder eben am Whiteboard Buchstabensalate zu sortieren. Wer sich lieber austoben wollte, hatte mit einem Abenteuerparcours in der Sporthalle mächtig Spaß.

Ein besonderer Höhepunkt war der völlig neu gestaltete Eingangsbereich des Gebäudes: Die nun helleren Flure mit zwei neuen Besprechungszimmern sowie die beiden renovierten Sanitäts- und Kunsträume konnten sich sehen lassen. Während man früher noch die Schule durch eine Art Seiteneingang betrat, gibt es jetzt einen nagelneuen Haupteingang mit Freitreppe. Abgeschlossen waren die Baumaßnamen zwar noch nicht, bis Ende des Jahres soll jedoch der Großteil fertig sein.

In seiner Begrüßungsansprache stellte Schulleiter Stefan Rost die Vorteile der Realschule gegenüber anderen Schulformen wie etwa der Gesamtschule vor. So wies er etwa darauf hin, dass "wir einfach eine homogenere Schülerschaft haben". Und noch ein Aspekt war ihm besonders wichtig: "Bei uns wird praktiziertes Christentum gelebt", so Rost.

Wer wollte, konnte daher in der Kapelle beim Bau eines Miniaturklassenzimmers helfen - und dabei durch den Kauf von Styropor-Bausteinen Gutes tun: Der Erlös der Aktion kommt nämlich der Stiftung "Regentropfen" zugute, die sich in Ghana für Kinder aus armen Verhältnissen einsetzt.

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