Waffensammlung in Bad Honnef Ermittler fanden 200 Kilogramm scharfe Munition in Rhöndorf
Rhöndorf · Bei einem Brand in Rhöndorf entdeckte die Polizei große Mengen an Waffen und Militaria. Noch immer ist die Polizei dabei, den „größten Militaria-Fund in der Geschichte der Region“ zu sichten.
Auch knapp einen Monat nach dem „größten Militaria-Fund in der Geschichte der Region“, wie Polizeisprecher Robert Scholten die private Sammlung historischer Waffen und Munition in Rhöndorf bezeichnete, sind noch immer nicht alle Militaria-Stücke gesichtet. Allein 200 Kilogramm scharfe Munition haben die Ermittler nach Angaben der Staatsanwaltschaft im und um das abgelegenen Anwesen am Eulenhardtweg in Rhöndorf entdeckt, von dem aus sich am 2. September ein Feuer zu einem drei Hektar fassenden Waldbrand ausgedehnt hatte.
„Es handelt sich um Aufschüttungen. Ich kann da nicht einmal eine Stückzahl nennen, sondern wir reden hier von Gewichtsangaben“, berichtete der Sprecher der Bonner Staatsanwaltschaft Alexander Klingberg. Bereits zuvor hatte Polizeisprecher Scholten von einer komplexen und unübersichtlichen Lage bei der Sichtung und Räumung von Haus und Gelände gesprochen. Nicht nur Munition und Waffenteile seien gefunden worden, sondern historische Funkgeräte, Schriftstücke oder alte Lampen.
Größter Militaria-Fund in der Geschichte der Region
Einen vergleichbaren Fund habe es gerade im Hinblick auf die Menge der historischen Waffen- und Munitionsteile in der Region bisher nicht gegeben, hatte der Polizeisprecher nach einer ersten Sichtung der Funde bereits gesagt. Ob und wie viele der gefundenen Militaria gegen das Waffen- oder Kriegswaffenkontrollgesetz verstoßen, müsse noch immer geprüft werden. Auch die Ermittlungen zur Klärung der Brandursache dauern laut Angaben der Bonner Staatsanwaltschaft weiter an.
Militaria-Sammler möglicherweise schuldunfähig
Wie der GA erfuhr, ist zudem noch unklar, ob beziehungsweise inwieweit der Anwohner und Sammler der Militaria überhaupt schuldfähig wäre. Der Mann, der Unmengen historischer Artefakte in seinem Haus lagert, war laut Polizei noch am Abend des Brandes ob seines psychischen Gesundheitszustandes vom zuständigen Ordnungsamt und einem Notarzt in ein Krankenhaus eingeliefert worden und soll sich noch immer in Betreuung finden.