Wanderweg am Siegfriedfelsen Weinbergweg in Rhöndorf bleibt wohl doch gesperrt

Rhöndorf · Nach rund sieben Jahren Sperrung sollte der mittlere Weinbergsweg am Siegfriedfelsen wieder freigegeben werden. Doch daraus wird wohl doch nichts. Grund ist eine gefährdete Vogelart.

Die Wiedereröffnung des mittleren Weinbergweges oberhalb von Rhöndorf ist wieder infrage gestellt: Offenbar ist dort das letzte in Nordrhein-Westfalen lebende Zaunammernpaar beheimatet. Die Vogelart wird in Deutschland als gefährdet eingestuft. Die Bad Honnefer Verwaltung teilt daher dem Stadtrat zu dessen Sitzung in der kommenden Woche mit, von der Wiedereröffnung des Weges sollte Abstand genommen werden.

BUND fordert Verfahren

Wie berichtet, war der mittlere Weinbergweges vor Jahren nach dem Steinschlag am Siegfriedfelsen gesperrt worden. Im August vergangenen Jahres hatte der Rat der erneuten Öffnung zugestimmt unter der Maßgabe, dass mit Schildern auf die Steinschlaggefahr hingewiesen wird. Die beteiligten Behörden hatten signalisiert, dass dies auch ohne förmliches naturschutzrechtliches Verfahren möglich sei.

Der Verschönerungsverein für das Siebengebirge (VVS) habe allerdings Garantien für die Fördermittel gefordert, mit denen die Sicherungsmaßnahme am Felsen finanziert wurde, so die Verwaltung. Daraufhin habe der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ein förmliches naturschutzrechtliches Verfahren gefordert.

Brutvögel gelten als gefährdet

Unter anderem sei in Gesprächen mit dem damaligen Gutachter deutlich geworden, „dass die Ausgleichsmaßnahmen, insbesondere für das wohl letzte in NRW lebende Zaunammernpaar, nicht ohne Weiteres umgesetzt werden könnten“. Die Sperlingsart wird in der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands als gefährdet eingestuft; Grund für den Rückgang der Art ist laut Experten überwiegend die Veränderung des Lebensraums.

Die erforderlichen weiteren Untersuchungen erforderten eitere Finanzmittel und wären ergebnisoffen, teilt die Verwaltung in der Sitzungsvorlage weiter mit. Gegebenenfalls umzusetzende Maßnahmen wären „ebenfalls kostspielig und aus diesem Grunde derzeit nicht tragbar“.

Fazit: „Im Ergebnis spricht sich die Verwaltung dafür aus, die Öffnung des mittleren Weinbergweges zunächst nicht weiter zu verfolgen.“

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