Aegidienberg Weiter Hängepartie um Sporthalle

BAD HONNEF · Das Wunschziel ist definiert. Geht es nach Stadtverwaltung, Politik und den Vereinen im Sportverband Bad Honnef (svb), soll bis Ende 2017 in Aegidienberg eine "dreiteilbare Zweifachsporthalle" stehen. So ganz ohne Netz und doppelten Boden will man den Weg, der diese wettkampffähige Zweifachhalle möglich machen soll, nicht beschreiten, befand der Sportausschuss.

Auf Antrag der Allianz werden darum auch kleinere Varianten geprüft. Als "Rückfalloption". Denn noch ist die Finanzierung eine Rechnung mit vielen Unbekannten. Und die Hängepartie, ob die Sporthalle wirklich kommen kann oder nicht, ist noch nicht beendet.

Wie berichtet, hatte die Verwaltung die dreiteilbare Zweifachhalle priorisiert. Zum einen liege diese Hallenvariante von allen Kosten niedriger als eine klassische Dreifachhalle. Zum anderen erfülle sie die Erfordernisse des Sports mit Wettkampf-Maßen, so auch Karl-Gert Hertel, svb-Vorsitzender.

Bekanntlich hatten drei Planer-Teams Vorschläge für Varianten von der Einfach- bis zur Dreifachhalle gemacht. Als "derzeit sinnvollste Variante für alle Beteiligten" erachtete die Verwaltung das Modell der Kommunale Sporthallen GmbH (KSG), die in 30 Jahren an die 380 Sporthallen geplant hat. Dreh- und Angelpunkt: Eine solche Halle wäre mit rund 3,5 Millionen Euro gut eine Million günstiger als eine Dreifachhalle.

An dem Ziel, eine wettkampffähige Halle mit 199 statt anfangs gewünschter 1000 Zuschauerplätze - Hertel: "Wir sind doch nicht unrealistisch" - zu bauen, rüttelte der Ausschuss nicht. Alle Fraktionen pochten darauf: Sie wäre das Optimum. Aber: "Wir wissen alle, dass es enger als eng wird", so Werner Sünnen (SPD); auch die Betriebskosten dürften nicht aus dem Blick geraten, hieß es mehrfach.

Die Mehrheit zog darum bei nur einer Gegenstimme eine Sicherung ein. Neben der "großen Lösung" soll untersucht werden, ob der Bau einer Einfeldhalle bei gleichzeitiger Renovierung der alten Halle an der Theodor-Weinz-Schule sinnvoll wäre. Alternativ will man wissen, ob eine neue Einfachhalle gebaut werden kann, die später auf eine Zweifachhalle erweitert werden kann.

Bei allem sollen alternative Finanzierungskonzepte wie ÖPP beleuchtet werden. CDU-Fraktionschef Sebastian Wolff: "Wenn wir nur in eine Richtung marschieren, laufen wir Gefahr, dass wir 2017 nichts in der Hand haben." 2017 verfällt die 500 000-Euro-Spende von Joseph Bellinghausen, die zweckgebunden ist für die Sporthalle in Aegidienberg. Hertel: "Alle Alternativen müssen geprüft werden - in der Hoffnung, dass sie nicht nötig sind."

Ausschussmitglied Hansjörg Tamoj kritisierte: "Wir wissen bis jetzt nicht mal ansatzweise, ob und was wir finanzieren können." Aber nur mit "validen Zahlen" könne eine für die ganze Stadt mit ihren mannigfaltigen Aufgaben verantwortbare, zukunftsfeste Entscheidung getroffen werden; hier seien Bürgermeisterin und Kämmerei gefordert, so Tamojs Kritik. Im September hofft man, weiterzukommen. Auch ein Finanzierungskonzept soll dann vorliegen, empfahl der Ausschuss dem Rat.

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