Doch noch Damen-Nachwuchs gefunden Weitermachen statt Abschied heißt es beim Rhöndorfer Damenkomitee Ziepchen
Bad Honnef · Es sah so aus, als würde der Schlussvorhang für das Rhöndorfer Damenkomitee Ziepchen fallen. Doch statt dem letzten Akt steht nun für die Damen ein weiteres Kapitel auf dem Programm. Mehrere Neu-Mitglieder haben es sich zum Ziel gesetzt, den Verein zu retten.
Et hätt noch immer jot jejange: Nach 100 Jahren wollte das Damenkomitee Ziepchen um Vorsitzende Monika Sieg eigentlich das Buch schließen und zum Doppel-Null-Geburtstag Abschied feiern, aber es geschah ein jeckes Wunder und jüngere Frauen konnten gewonnen werden. Die Tradition wird fortgesetzt.
Bei Beckers im Alten Fährhaus wurde der rote Teppich ausgerollt für die Jubiläums-Damen und ihre Gäste aus befreundeten Vereinen. „Erst mussten unsere legendären Weiberfastnachts-Partys im Weingut Broel wegen Corona ausfallen. In diesem Jahr waren wir auf sieben Leute geschrumpft – mit dieser kleinen Truppe war es nicht möglich, Weiberfastnacht auszurichten“, erzählt Monika Sieg. „Mit dem Fest im Mai wollten wir uns verabschieden.“
Ziepchen für die Ziepchen
Sie hatte dennoch alles versucht, jüngere Frauen angesprochen. Das trug Früchte. Keine Beerdigung, Auferstehung wurde gefeiert. Mehr als ein Dutzend Frauen sind es jetzt, die dem Damenkomitee neuen Schwung verleihen wollen. Sieg: „Ich hatte nicht damit gerechnet. Die Neuen sind zwischen 30 und 50 Jahre alt und haben bereits frische Ideen. Wir wollen gern moderner werden, das Alte bewahren, aber Neues wagen.“
Die Partys des Komitees im Weingut haben seit langem Kultstatus. Längst hatten sich die Rhöndorferinnen von Kaffeeklatsch mit Sitzung verabschiedet und damit auch viele Fans gewonnen. Aber die Macher waren einfach weniger geworden, so wie es auch andere Damenkomitees erwischte. Die „Jecke Wiever von de kfd“ etwa mussten passen. Für eine große Sitzung fehlten ihnen die eigenen Kräfte. Deren frühere Präsidentin Elsbeth Ruppert schloss sich der Ziepchen-Truppe an. Auch sie freut sich, dass es weitergeht.
Damenkomitee soll gerettet werden
„Wir versammeln uns einmal im Monat, überlegen, was wir machen können“, sagt Neumitglied Susi Bolz-Hießl, die ihre Freundin Joana Pope im Schlepptau hat. Bolz-Hießl weiß, was Karneval bedeutet, sie hat schon ein Tanzcorps geleitet. Aber nicht nur die Party gilt es vorzubereiten, sondern auch einen Stand beim Rhöndorfer Weihnachtsmarkt, dessen Erlös in die Kasse des Komitees gehen soll. Auch inaktive Mitglieder sind willkommen.
„Wir möchten den Verein retten“, erzählt Francesca Hatterscheid. Elisabeth Ockenfels ging lange mit der Rotte im Rheinbreitbacher Karneval mit, ihre Freundin Thea Winkel gewann sie für Rhöndorf. „Ich habe von der legendären Party gehört und möchte jetzt gerne mithelfen.“ Sogar ein Auftritt ist vorstellbar für sie. Auch Astrid Streyer ist tatendurstig und will mit dem Damenkomitee eine tolle Veranstaltung organisieren. Die Party geht weiter.
