Kostenverdopplung bringt Blumeninitiative in Gefahr Wie die Geranienaktion Bad Honnef auch künftig zum Blühen bringt

Bad Honnef · Über 200 Geranienkübel lassen Bad Honnef jetzt wieder wunderschön erblühen. Doch das Engagement der Initiative Wirtschaft für Bad Honnef ist in Gefahr. Denn: Die Kosten für die Montage der Kübel haben sich in jüngster Zeit verdoppelt.

Etwa 200 dieser Geranienkübel sind im Bad Honnefer Stadtgebiet verteilt, stets so angebracht, dass Vandalen und Diebe dem Blumenschmuck nicht habhaft werden.

Etwa 200 dieser Geranienkübel sind im Bad Honnefer Stadtgebiet verteilt, stets so angebracht, dass Vandalen und Diebe dem Blumenschmuck nicht habhaft werden.

Foto: Frank Homann

Es ist Geranienzeit in Bad Honnef. Rund 170 Blumenkübel wurden am Wochenende bis zum großen Gewitter angebracht. Weitere über 30 Kübel und die große Ampel am Südportal der Stadt wird zum Wochenbeginn aufgerüstet. Dann gibt’s auch am Kreisel auf der Linzer Straße wieder Drachenfelsblick mit Blumenschmuck. Von dort aus hatte sich am Freitagnachmittag der Aufbautrupp in Bewegung gesetzt. Versammelt hatten sich auch die Initiatoren des seit zwölf Jahren laufenden Blühprojektes von der Wirtschaft für Bad Honnef sowie Sponsoren und der Bürgermeister.

„Aus dem Erscheinungsbild der Stadt sind die Geranien nicht mehr wegzudenken“, sagte Bürgermeister Otto Neuhoff. Aber: Diether Habicht-Benthin und Klaus Eckenroth von der Initiative plagen gegenwärtig große Sorgen. Die Kosten explodieren. Alles ist teurer geworden. Allein die Honorare für die Montage der Töpfe sind von 1500 auf 3000 Euro geklettert. „Das wird eng“, so Eckenroth.

Kosten für die Montage der Blumenkübel haben sich verdoppelt

Habicht-Benthin muss mit einem Minus von 4000 Euro rechnen. Wird das Defizit nicht aufgefangen durch zusätzliche Spenden, bleibt nur der Einsatz von Reserven. „Dann muss ich an die Rücklagen gehen. Das kann ich ein-, zweimal machen, aber dann ist das Projekt am Ende“, sagte Habicht-Benthin, der Kopf der Blühaktion, besorgt.

Durchschnittlich kostet die Geranien-Aktion 16.000 bis 18.000 Euro, in diesem Jahr sind es rund 21.000 Euro. Die Krokus-Aktion schlägt darüber hinaus mit rund 8.000 Euro zu Buche. Im Herbst sollen 100.000 Krokuszwiebeln im Kurgarten gepflanzt werden. Das war die Referenzfläche zu Beginn der Honnefer Krokusära; durch die Bauarbeiten im Kurgarten wurde aber der Rasen in Mitleidenschaft gezogen, es müssen neue Zwiebelchen eingebracht werden.

Neben Bürgern spenden auch Unternehmen für ein blühendes Bad Honnef. Aber in diesen Krisenzeiten sparen auch sie. Nur ein Unternehmen hat seine Unterstützung kräftig erhöht. Nun soll von der Initiative noch einmal die Werbetrommel ordentlich gerührt werden. „Vor allem durch persönliche Ansprache“, so Habicht-Benthin.

Dass die Bürger die Geranienpracht im Stadtkern, aber auch außerhalb lieben, zeigt sich an der großen Akzeptanz. Klaus Eckenroth: „Da gibt es häufig Spenden von fünf, zehn oder 20 Euro von Bewohnern aus Altenheimen. Das ist für die Leute viel Geld, aber sie erfreuen sich offensichtlich so sehr an dem Bild, dass sie gerne etwas dazu beisteuern. Aber ohne Stabilität geht es nicht.“ Auch sein Pendant meinte: „Die Geranien gehören maßgeblich mit zu einem freundlichen Stadtbild. Ich denke, dass es Überlegungen gibt, wie das unterstützt werden kann. Zum Beispiel technisch.“

Auch Otto Neuhoff ist die Blütenpracht wichtig. Gerade in Zeiten, in denen es kriselt, Läden leerstehen, müsse der Rahmen stimmen, um zu einer Besserung zu gelangen. „Was gut ist, muss fortgeschrieben werden“, findet der Bürgermeister. Er strich die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements heraus, wie es die Initiative um Diether Habicht-Benthin vorbildlich praktiziere. „Das macht eine Stadt aus, so etwas wie ,Lasst Honnef erblühen‘ kann eine Stadt allein gerade in Zeiten knapper Kassen nicht bewerkstelligen.“ Aber: „Die Initiatoren haben mir bereits das Problem erläutert, es gibt Vorschläge, was getan werden kann. Ich werde in Abstimmung mit meinen Leuten gehen und schauen, wo und wie wir die Initiative unterstützen können, inwieweit der städtische Bauhof helfen kann. Das werden wir in Ruhe besprechen. Vielleicht kann auch die Ehrenamtsbörse Hilfe leisten.“

Kommt Hilfe vom Bauhof der Stadt Bad Honnef?

Auch Sabine Claßen, Stiftungsreferentin auch für die Honnef-Stiftung der Stiftungen der Kreissparkasse Köln, war beim Startschuss dabei. Die Stiftung ist treue Unterstützerin, bereits zu Zeiten der Stadtsparkasse Bad Honnef war das so. 2.500 Euro gibt es von hier für die Krokusaktion im Herbst. Und die Chancen stehen gut, dass das Kuratorium im Oktober auch für das Jahr 2023 Mittel zur Verfügung stellt. Claßen: „Wir erfreuen uns alle an der Pracht der Blumenkübel und der Krokusblüten im Frühjahr.“ Das gute Werk der Initiative für die Wirtschaft in Bad Honnef werde die Stiftung auch weiterhin sehr gerne fördern. Nun hoffen alle Unterstützer, dass weitere Spenden eingehen, damit Bad Honnef auch in Zukunft erblüht.

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