Geranien-Projekt ist in Gefahr Wie es Diether Habicht-Benthin schaffen will, die Bad Honnefer Innenstadt "zum Blühen" zu bringen

Interview | Bad Honnef · Das Geranien-Projekt in Bad Honnef ist in Gefahr. Im Interview berichtet Diether Habicht-Benthin, Initiator der Geranienaktion und Vizevorsitzender des Vereins Initiative Wirtschaft für Bad Honnef, wie es weitergehen kann.

 Um die Bad Honnefer Innenstadt im Wortsinne zum Blühen zu bringen, steigt Diether Habicht-Benthin auch selbst auf den Gieswagen, um die Blumekübel zu bewässern.

Um die Bad Honnefer Innenstadt im Wortsinne zum Blühen zu bringen, steigt Diether Habicht-Benthin auch selbst auf den Gieswagen, um die Blumekübel zu bewässern.

Foto: Frank Homann

Krisen bestimmen in den letzten Jahren den Alltag. Auch die Macher des Geranien-Projektes, das seit zwölf Jahren mit einer Blütenpracht erheblich für ein attraktives Bild der Stadt sorgt, haben zu kämpfen. Wie es weitergehen könnte, berichtet Diether Habicht-Benthin von der Initiative für die Wirtschaft in Bad Honnef und Kopf der Aktion „Lasst Bad Honnef erblühen“ im Gespräch mit Roswitha Oschmann.

Wie wirkt sich die schwierige Situation auf das Geranien-Projekt aus?

Diether Habicht-Benthin: Die Covid-Pandemie hat eher zu einer Rückbesinnung auf Heimat, aufs Zuhause geführt. Da taten blühende Geranienkübel gut. Wir haben mehr Zuspruch und auch Spendenbereitschaft erfahren. Doch dann kam der mörderische Ukraine-Krieg, der auch ein Wirtschaftskrieg wurde und in jeden Haushalt drang, zum Beispiel durch die Energiepreise und anderes mehr, Lieferketten rissen, das führte zu Produktionsausfällen. Das hat auch uns erwischt.

Wie das?

Habicht-Benthin: Simples Beispiel: Wir konnten über drei Wochen lang über den Fachhandel keine Edelstahlschrauben beziehen, die wir dringend für die Montage der Geranienkübel an Honnefs Laternen brauchen. Jetzt hat’s endlich geklappt – aber zu welchen Preisen! Alle Ersatzteile sind extrem teuer geworden. Dem Fass den Boden auszuschlagen drohen aber die Erhöhung der Honorare um das Doppelte. Im letzten Jahr haben wir für die Montage der 203 Geranienkübel 1500 Euro aufwenden müssen, in diesem Jahr werden es 3000 Euro sein.

Und was sagt Ihre Bilanz dazu?

Habicht-Benthin: Wir werden sehen. Ich muss circa 4000 Euro an Spenden mehr einnehmen. Gelingt das nicht, müssen wir in die Rücklagen greifen, um das Defizit auszugleichen. Das geht ein- zweimal – und dann ist Schluss. Das Projekt ist stark gefährdet.

Was sagen Ihre Hauptsponsoren dazu?

Habicht-Benthin: Bei denen wächst auch der Kostendruck. Nur einer hat seine Unterstützung kräftig erhöht.

Was tun?

Habicht-Benthin: Werben, werben, werben, möglichst viele Bürger durch persönliche Ansprachen gewinnen, mit uns gemeinsam Bad Honnef erblühen zu lassen. Wir stellen gerne das Werbematerial.

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