Sanierung des Siegfriedfelsens Winzer Adolf Pieper appelliert an VVS-Mitglieder

SIEBENGEBIRGE · Enttäuschung über und Unverständnis für die Haltung des Verschönerungsvereines für das Siebengebirge (VVS) zur Problematik am Siegfriedfelsen sprechen aus einer Mitteilung des Winzers Adolf "Bobbi" Pieper vom Sonntag.

Pieper appelliert an die VVS-Mitglieder, sich ihrer Verantwortung für die Kulturlandschaft zu stellen und nicht im Glauben an ein Rechtsgutachten zu verharren, von dem offen sei, ob es einer Klage überhaupt standhalten würde. Es gehe nicht nur die Existenz der Winzer: "Wein, Gastronomie, Sage und Natur laden den Gast gemeinsam zum Verweilen im Siebengebirge ein. Jeder Verlust ist eine Verminderung der Anziehungskraft des Ganzen."

"So sicher keinerlei Verantwortung für die Felsstürze bei den Winzern liegt, so sicher hat die Gefahr ihren Ursprung auf dem Boden, der dem VVS gehört. Von dort fallen die Brocken herunter", so Pieper. Obwohl dies lange bekannt und zuletzt Anfang des Jahres vom Geologischen Dienst belegt worden sei, habe der VVS sich nie mit Gefahrenabwehr beschäftigt, sondern berufe sich auf ein Gutachten, das den VVS wie berichtet nicht in der Verantwortung für das Naturereignis Felssturz sieht.

Pieper: Die Situation sei eine enorme Belastung, für die Winzer, die Mitarbeiter und alle, die sich für die Weinberge als Teil der Kulturlandschaft einsetzten. Dank äußert Pieper für die große Solidarität und Unterstützung der Menschen im Siebengebirge. Mit dem VVS indes geht er teils hart ins Gericht: Die Zeit für Verhandlungen und Verzögerungen sei vorbei. "Es wird eng für den Weinbau am Drachenfels."

Während Land, Kreis, Kommunen und NRW-Stiftung schnell und unbürokratisch Gelder für die Lösung bereitgestellt hätten, zudem die Winzer einen Großteil ihrer besten Lagen für Fangzäune zur Verfügung stellten und bislang "auf Klage und Anzeigen gegen die Besitzer der Felsen" verzichteten, stehe ein Mittun des Fels-Eigentümers aus. Und das ist der VVS.

Pieper: "Die Verdienste des VVS sind unbestritten. Geben die Kulturlandschaft der Weinberge und die Ruine zum Rhein hin die Visitenkarte der Region ab, so liegt dahinter der großartige Naturpark." Eine Ordnungsverfügung, "die den VVS anweist, das von seinem Gebiet ausgehende Gefahrenpotenzial durch Schutzmaßnahmen zu beseitigen", könnte den Weg zu einer Lösung erleichtern, glaubt zumindest Pieper.

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