Sicherheitszaun am Weinberg Winzer bieten Solidaritätswein an

SIEBENGEBIRGE · Seit Wochen rührt der Bürger- und Ortsverein Rhöndorf die Werbetrommel für die Solidaritätsaktion "Rettet den Wein". Auf annähernd 6000 Euro ist das Spendenkonto für den Sicherungszaun im Weinberg am Drachenfels vor allem dank vieler privater Spenden angewachsen.

Wein genießen und helfen: Unter diesem Motto steht eine Aktion der betroffenen Winzer Pieper und Broel. Weine aus den gefährdeten Lagen werden dazu beim Verkauf mit einem Solidaritätsbeitrag in Höhe von einem Euro belegt. "Die Solidarität mit den Winzern ist riesig. Wichtig ist: Es geht um viel mehr.

Es geht um ein kulturelles und landschaftliches Erbe", betonte Jörg Erich Haselier, Vorsitzender des Bürger- und Ortsvereines Rhöndorf, bei der Vorstellung der Aktion im Hotel Seminaris die Bedeutung der Sicherungsmaßnahme in den Weinbergen.

Entsprechend hoffen alle an der Spendenaktion Beteiligten, die unter der Schirmherrschaft der Bürgermeister Wally Feiden aus Bad Honnef und Peter Wirtz aus Königswinter steht, auf weitere Aktionen und Initiativen. Ein Beispiel: Im Café Profittlich geht ein großer Anteil des Verkaufserlöses des "Winzerbrotes" an die Spendenaktion.

Beim Solidaritätswein der Winzerbetriebe von Karl-Heinz Broel und Adolf "Bobbi" Pieper handelt es sich um einen 2012er Rivaner und einen 2010er Riesling, beide aus den Lagen, die gegenwärtig mit dem Betretungsverbot belegt sind. "Ich bin froh, dass ich von diesem Wein noch so viel habe.

Es könnte, schlimmstenfalls, der letzte sein", sagte Karl-Heinz Broel. Auch der Rivaner des Weingutes Pieper wächst dort, wo derzeit nicht gearbeitet werden darf. Adolf Pieper: "Wenn das Betretungsverbot aufrecht erhalten wird, gäbe es diesen Wein nicht mehr." Denn: Wenn bis zum nächsten Frühjahr nicht gearbeitet werden kann, ist es für die Rebstöcke dort zu spät, sagt auch Haselier: "Dann war's das."

Eigens für die Aktion hat Pieper Aufkleber drucken lassen, die den Solidaritätswein kennzeichnen. Aktuell werden die Weine in den Betrieben der Winzer zum Kauf angeboten, zu fünf Euro beziehungsweise 5,90 Euro plus einem Euro Solidaritätsbeitrag. Haselier: "Natürlich wäre es schön, wenn auch der örtliche Fachhandel sich beteiligten würde."

Weitere Ideen für Aktionen seien ebenfalls sehr willkommen und würden beim Bürger- und Ortsverein gebündelt. Auch das große Spendenfass ist weiter auf Tour. Aufgestellt wird es kommende Woche beim Bad Honnefer Martini-Markt, im Bereich der Bahnhofstraße. Dort kann dann auch der Solidaritätswein probiert werden.

Weitere Informationen unter www.rettet-den-wein.de.

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