Schulausschussvorsitzende Petra Kansy "Wir brauchen die Gesamtschul-Dependance zusätzlich"

BAD HONNEF · "Zur Klarstellung: Wir brauchen die Gesamtschul-Dependance zusätzlich." Mit diesen Worten reagierte Petra Kansy, Vorsitzende des Bad Honnefer Schulausschusses und Mitglied des gemeinsamen Unterausschusses der Städte Königswinter und Bad Honnef zu diesem Thema, auf die Klage gegen die Genehmigung einer Filialschule.

Wie am Donnerstag berichtet, hat das Erzbistum als Träger der Realschule Sankt Josef Klage beim Verwaltungsgericht Köln gegen die Genehmigung einer Filiale der Gesamtschule Oberpleis in der Konrad-Adenauer-Schule eingereicht.

Kansy wandte sich gestern gegen die Befürchtung, die katholische Realschule werde durch die neue Schule in ihrer Existenz gefährdet. Das Erzbistum sowie Schulleitung und Schulpflegschaft von Sankt Josef sehen in der Gründung einer Gesamtschul-Dependance eine Existenzbedrohung der Realschule.

Zudem kritisieren sie, das Bistum als Träger sei im Vorfeld nicht ausreichend gehört und in die Planungen einbezogen worden. Der Bescheid der Bezirksregierung datiert auf 10. Januar, die Mitteilung über die Klage kam in Bad Honnef zwei Tage vor Beginn der Anmeldephase für die Dependance am Freitag an. Laut Kansy hat die anlassbezogene Schulentwicklungsplanung ergeben, "dass neben dem bestehenden, lediglich zweizügigen privaten Realschulangebot ein zusätzlicher Bedarf für die Sekundarstufe 1 in Bad Honnef und Königswinter besteht". Die katholische Realschule habe bisher schon nicht alle Schüler aus Bad Honnef aufnehmen können, so Kansy.

Insbesondere nach der "Aufkündigung des dritten Zugs musste eine Lösung gefunden werden, die nun endlich auf dem Tisch liegt". Bekanntlich wurde der dritte Zug der Realschule nach mehrmaligen einjährigen Verlängerungen 2010 endgültig eingestellt. Eltern aus Bad Honnef und Königswinter könnten sich "realistischerweise keine Hoffnung auf zusätzliche Plätze in der Realschule Sankt Josef machen, da diese auf zwei Züge begrenzt ist und ihre Auswahl in erster Linie anhand der Konfession der Eltern und Kinder trifft."

Daran ändere auch eine Klage des Erzbistums Köln gegen die erteilte Genehmigung der Dependance nichts, so Kansy weiter. Der vom Schulentwicklungsplaner ermittelte Bedarf für Bad Honnef und Königswinter liege hingegen bei mindestens zwei weiteren Zügen. "Die Filiale der Gesamtschule am Standort der Konrad-Adenauer-Schule in Bad Honnef trägt diesem Bedarf Rechnung. Sie ist zugleich ein öffentliches Angebot für alle Kinder und Eltern, unabhängig von Konfession und Geldbeutel." Die Gesamtschul-Dependance eröffne genau hierfür die Chance, die es jetzt zu ergreifen gelte.

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