Laut Förster noch keine offizielle Meldung Bad Honnefer sollen Wolf gesichtet haben

Bad Honnef · Nahe des Bad Honnefer Ortsteils Selhof soll ein Wolf gesichtet worden sein. Doch war es wirklich ein Wolf oder handelt es sich nur um ein Gerücht? Eine offizielle Meldung gibt es bislang nicht, so Förster und Wolfsberater Marc Redemann.

 Der Wolf wird auch in der Region wieder stärker heimisch. Ob ein Exemplar auch in Selhof gesichtet wurde, ist allerdings unklar.

Der Wolf wird auch in der Region wieder stärker heimisch. Ob ein Exemplar auch in Selhof gesichtet wurde, ist allerdings unklar.

Foto: dpa/Lino Mirgeler

Die Kunde von angeblichen Wolfssichtungen macht aktuell in Bad Honnef die Runde. Dem Vernehmen nach soll ein Exemplar oberhalb von Selhof unterwegs gewesen sein, berichten Bad Honnefer dem GA. Keine Informationen über offizielle Sichtungen im genannten Gebiet liegen derweil Marc Redemann vor, Revierförster des Verschönerungsvereins für das Siebengebirge und Wolfsberater für Bonn und den Rhein-Sieg-Kreis. Die bislang letzte Beobachtung sei ihm vom Stellweg in Aegidienberg gemeldet worden. „Wären aus Selhof Sichtungen gemeldet worden, müsste ich das wissen“, so Redemann.

Das Thema Wölfe polarisiert bekanntlich zunehmend. Die Tiere stünden schließlich unter Naturschutz, so die einen. Wölfe seien eine Gefahr für Nutztiere, so die anderen. Wasser auf die Mühlen der Wolfsgegner: Mitte Februar waren in Hennef-Lichtenberg drei Schafe gerissen worden. Ob dafür einer oder gar mehrere Wölfe verantwortlich waren, müssen allerdings erst die Untersuchungen im Frankfurter Senckenberg-Institut ergeben. Wolfsberater entnehmen in solchen Fällen generell DNA-Proben an den Bissstellen. Bis es abschließende Ergebnisse gibt, kann es allerdings bis zu drei Monate dauern, hatte es in Hennef geheißen.

Jungwölfe aus dem Leuscheider Rudel überfahren

Definitiv um Wölfe handelte es sich bei den beiden Jungtieren, die im Januar bei Uckerath und zuvor bei Eitorf überfahren worden waren. Untersuchungen sollten neben dem Alter und dem Gesundheitszustand per DNA klären, ob es sich um Nachkommen des Leuscheider Rudels handelt, das sich bekanntlich an der Grenze von Rheinland-Pfalz zu Nordrhein-Westfalen aufhält. In beiden Fällen handelte es sich laut Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (Lanuv) um männliche Welpen, die mittlerweile auch dem Leuscheider Rudel zugeordnet werden konnten. Die Tiere stammten laut Lanuv aus einem Wurf des Jahres 2021.

Wolfssichtungen melden

Redemann macht in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass Bürgerinnen und Bürger, die glauben, einen Wolf gesehen zu haben, sich jederzeit an das Lanuv wenden können. Allerdings, so das Lanuv auf seiner Internetseite, seien Begegnungen von Mensch und Wolf äußerst selten. Die Tiere seien sehr scheu, würden den Menschen möglichst meiden. Zugleich reichten reine Sichtungen nicht aus, um zweifelsfrei zu klären, ob es sich um einen Wolf gehandelt habe, so Redemann. Letzte Sicherheit böten nur DNA-Proben. 

Wolfssichtungen können an das Lanuv gemeldet werden unter ☏ 0 23 61/30 50 (werktags) sowie ☏ 02 01/71 44 88 (außerhalb der Geschäftszeiten), per E-Mail an wolf_nrw@lanuv.nr. Weitere Informationen gibt es unter www.wolf.nrw.de.

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