Sicherung der Lemmerzhalle XXL steht auf der Kippe

KÖNIGSWINTER · Als Helmut Reinelt Mitte Dezember im städtischen Planungs- und Umweltausschuss die Planungen des Kunstvereins antiform für eine Ausstellung in einer der leer stehenden Hallen der Lemmerzwerke vorstellte, war die Politik von den Ausführungen des Vorsitzenden begeistert.

Doch nicht erst seitdem stockt das Projekt. Heute ist die geplante Ausstellung "Hallenkunst Format: XXL" mal wieder Thema im Ausschuss.

Vor wenigen Tagen hat der Verein der Stadt ein überarbeitetes Konzept vorgelegt. Neu ist schon einmal der Termin: Statt im April und Mai soll die Streetart-Ausstellung führender deutscher Künstler nun vom 15. August bis zum 20. September stattfinden. Als Abendveranstaltungen sind Konzerte, Theater, Kabarett und Lesungen auf einer fest installierten Bühne in der Mitte der Halle für maximal 200 Gäste geplant.

Ansonsten liest sich das Papier jedoch fast wie sein Vorgänger. Neu sind noch einige Informationen zu den ausgestellten Werken und zu deren Material. Weiter geht der Verein davon aus, dass er für das Brandschutzgutachten, die Zugangskontrollen, die Absperrung der Halle, die Beschilderung der Notausgänge und die Veranstalterhaftpflicht verantwortlich ist.

Die Verwaltung hält jedoch unverändert Maßnahmen zur baulichen Sicherung und zur Herstellung der Verkehrssicherheit in der Halle für erforderlich. Dabei geht sie von Kosten in Höhe von 60 000 Euro plus minus 20 Prozent aus. Die vom Verein angebotenen Vorarbeiten seien in der Abschätzung nicht enthalten. Auch Kosten aus dem noch nicht vorliegenden Brandschutzkonzept seien noch nicht berücksichtigt.

Das Brandschutzkonzept hätte eigentlich bis Weihnachten vorliegen sollen. "Es soll noch in dieser Woche kommen", kündigte Reinelt gestern an. Der Gutachter habe seinem gemeinnützigen Verein für die Expertise einen vertretbaren Preis gemacht, dadurch habe die Fertigstellung aber etwas länger gedauert. Reinelt geht weiter davon aus, dass keine zusätzlichen größeren Kosten zur Sicherung der Halle notwendig sind. "Wir nehmen nach dem Gespräch mit dem Brandschutzexperten keine andere Position ein", sagt er.

Er hält lediglich die Überprüfung und - wenn erforderlich - Instandsetzung der beiden Rolltore und des Rauchabzuges durch den Eigentümer, also die Stadt, für erforderlich. Wenn die Rolltore bei den Veranstaltungen offen bleiben würden, sei der Fluchtweg für die höchstens 200 Gäste gesichert.

"Die Verwaltung agiert aus einer Position der übertriebenen Vorsicht heraus. Manche Dinge muss man auch mal so denken, dass sie möglich werden", meint Reinelt. Er verweist darauf, dass sein Verein problemlos schon mehrere Veranstaltungen durchgeführt habe. Die Brandschutzauflagen seien stets, wie auch jetzt geplant, eingehalten worden. Die Gespräche mit der Verwaltung sieht er allerdings auf einem guten Weg.

Der Rückendeckung der Politik ist er sich sicher. "Die positive Reaktion im Ausschuss hat uns sehr ermutigt." Heute soll der Planungsausschuss beschließen, dass die Stadt die Kosten für Maßnahmen der baulichen Sicherung nicht übernimmt. Dies hatten die Fraktionsvorsitzenden bei einer Besprechung mit der Verwaltung bereits Anfang Februar so entschieden. "Die Verwaltung unterstützt das Vorhaben von antiform unbedingt. Wir haben aber Sorge zu tragen, dass die Öffentlichkeit die Halle sicher nutzen kann. Erst wenn das Brandschutzgutachten vorliegt, können wir die Kosten genau definieren", sagte Dezernent Theo Krämer gestern.

Die Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses findet heute um 17 Uhr im Oberpleiser Rathaus statt.

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