Allein die Anzahl der angelaufenen Integrationskurse bewegte sich bis April 2016 bereits auf den Niveau des gesamten Jahres 2015. Mittlerweile hat die Politik reagiert: Die VHS erhält eine zusätzliche Stelle.

„Für uns ist das kein Regelgeschäft“, erläutert Roos-Schumacher, es sei ein sehr arbeitsintensiver Bereich. Denn die Angebote werden nicht nur mehr nachgefragt, sie mussten auch erweitert werden. Neben den Integrationskursen bietet die VHS auch Deutschkurse an – für Flüchtlinge, die den notwendigen Aufenthaltsstatus für Integrationskurse noch nicht erreicht haben. Mit Hilfe von Spenden und Sondermitteln der Bundesagentur für Arbeit konnten mit „großer Kraftanstrengung“ kurzfristig neun Kurse für mehr als 150 Teilnehmer eingerichtet werden.

Aber nicht nur Deutsch- und Integrationskurse hat die VHS für die Asylsuchenden im Angebot, auch die Bereiche Grundbildung oder Arbeit und Beruf gehören dazu. Und natürlich solche, die den Kontakt fördern sollen. „Über den Tellerrand schauen – Cooking Contra Conflicts“ heißt beispielsweise ein Kursus, den die VHS in Oberpleis anbietet. Dort kochen Flüchtlinge und Einheimische gemeinsam, um so ins Gespräch zu kommen. Roos-Schumacher: „Das wird sehr gut angenommen, aber es setzt viel Werbung unsererseits voraus.“

Um die Flüchtlinge zu erreichen, ist den Mitarbeitern der VHS kein Weg zu weit, sie besuchen auch die Unterkünfte und sprechen die Menschen an. „Günstig ist, dass wir jetzt einen eigenen Schulungsraum im Haus Katharina in der Altstadt haben“, betont Roos-Schumacher auf Anfrage.

Und wie werden die Kursangebote angenommen? „Wir haben sehr viele motivierte Teilnehmer“, berichtet Roos-Schumacher. Und untermauert das auch mit Zahlen: Im Jahr 2015 wurden im Bereich Deutsch als Fremdsprache/Integration 57 einzelne Veranstaltungen mit 2.436 Unterrichtseinheiten und 679 Teilnehmern durchgeführt. „In diesem Jahr verzeichnen wir bis März bereits 40 Veranstaltungen mit 3.483 Unterrichtseinheiten und 516 Teilnehmern.“