Krippenweg zeigt Jesu Geburt in sieben Stationen Biblische Geschichte ist in Königswinter per QR-Code abrufbar

Königswinter · Kindgerecht erklärt und mit Abstand: Der Königswinterer Krippenweg ist bis zum Dreikönigstag an sieben Stationen zu sehen. Los geht es am Gut Buschhof in Thomasberg.

 Wer am Krippenweg in Thomasberg wie Ute Wiedemeyer und Judith Effing (r.) den QR-Code scannt, bekommt die Weihnachtsgeschichte als Audio-Datei zu hören.

Wer am Krippenweg in Thomasberg wie Ute Wiedemeyer und Judith Effing (r.) den QR-Code scannt, bekommt die Weihnachtsgeschichte als Audio-Datei zu hören.

Foto: Frank Homann

Die Kirchen waren auch im Corona-Jahr 2021 am Heiligen Abend nicht so voll wie in „normalen“ Zeiten, stellte Gemeindereferentin Judith Effing von der Pfarreiengemeinschaft Kirche am Oelberg fest. Denn: „Nicht jedem ist es unter diesen Bedingungen möglich, einen Gottesdienst zu besuchen.“ Eine Alternative, die Weihnachtsgeschichte dennoch zu hören, eröffnen in ökumenischer Zusammenarbeit die Pfarreiengemeinschaft, die evangelische Kirchengemeinde Stieldorf-Heisterbacherrott, das katholische Familienzentrum und das CJD Familienzentrum Menschenkinder – gemeinsam beteiligten sie sich an der Aktion der Erzdiözese Köln und richteten einen Krippenweg ein, der bis zum Tag der Heiligen Drei Könige am 6. Januar abgegangen werden kann, und zwar individuell und jederzeit.

An sieben Stationen wird die klassische Weihnachtsgeschichte nach Lukas erzählt. Ja, wirklich, erzählt – freilich nicht durch einen Prediger, der leibhaftig anwesend ist, sondern die biblische Story ist per QR-Code abrufbar. Judith Effing und Ute Wiedemeyer, Koordinatorin des Familienzentrums Menschenkinder am Kiefernweg, hatten den Weg ausgetüftelt und an sieben Stationen kindgerechte Plakate angebracht – Maria sitzt auf dem Esel, Josef führt ihn und Wegweiser zeigen die Richtungen nach Bethlehem und Nazareth. Der Spaziergänger kann per Smartphone den Code „knacken“, erfährt den nächsten Plakatstandort und hört per Audio-Datei die Geschichte.

„Wir haben die Schautafel an der Tennishalle von Gut Buschhof als Ausgangspunkt gewählt, hier gibt es zahlreiche Parkplätze“, berichtet Judith Effing. Von da aus werden die Krippenwanderer gelotst – zum Steinhauer-Denkmal in Thomasberg, zum Kindergarten, zur Feuerwache, zur OGS, zur Emmauskirche und zur Krippe in der Judas-Thaddäuskirche in Heisterbacherrott. Dort wird auch die Heilige-Drei-Könige-Endszene der Weihnachtsgeschichte zu hören sein, wenn beim Krippenpersonal der Wechsel vollzogen wird von den Hirten zu den drei Weisen aus dem Morgenland. Das Schöne: In der Kirche liegen Leporellos aus mit der Weihnachtsgeschichte zum Nachlesen zu Hause.

„Insgesamt stellt das Erzbistum Material für 15 Stationen zur Verfügung, wir haben uns für sieben Stationen entschieden“, erzählte Judith Effing.

Wie gut dieses Angebot, das Familien, die vielleicht auch wegen der Corona-Ansteckungsgefahr lieber allein feiern und auch nicht in die Kirche gehen wollen, angenommen wird, kann sie nicht feststellen. „Wir können nur nachvollziehen, wie viele Leporellos weg sind und daraus einen Rückschluss ziehen.“ Aber auf der Facebook-Seite der Pfarreiengemeinschaft gab es positive Reaktionen. „,Super Idee‘, hieß es da. Und wir hatten viele Likes.“

Judith Effing und Ute Wiedemeyer: „Die Weihnachtsgeschichte ist es wert, dass sie gehört wird. Sie gehört unweigerlich zu den Weihnachtsgottesdiensten hinzu.“ Der Krippenweg wird quasi ein kleiner, intimer Gottesdienst. Für Kinder ist es allemal ein kleines Abenteuer. Effing: „Wer mitmacht, hat Glück! Nicht nur, dass die Weihnachtsgeschichte in Bewegung erlebt werden kann, am Ende wartet auf die Teilnehmer eine kleine Überraschung für die Seele.“

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