Baumschule Klosterhalfen Diese Weihnachtsbäume werden im Siebengebirge bevorzugt

Siebengebirge · Die Königswinterer Baumschule Klosterhalfen setzt beim Anbau der Weihnachtsbäume auf ökologische Prinzipien. Kurze Wege und wenig Düngung sollen die Öko-Bilanz verbessern. Nordmanntannen werden am meisten verkauft.

 Werner Klosterhalfen beim Auslichten: Sieben Jahre alt sind die jüngsten Weihnachtsbäume.

Werner Klosterhalfen beim Auslichten: Sieben Jahre alt sind die jüngsten Weihnachtsbäume.

Foto: Frank Homann

Ein geschmückter Nadelbaum ist für die meisten Menschen, die Weihnachten feiern, der symbolische Mittelpunkt des Festes. Alle Jahre wieder stellen sie einen Baum auf und putzen ihn sorgfältig mit allem heraus, was die Weihnachtskiste so hergibt. Doch bevor der Weihnachtsbaum im Wohnzimmer steht, heißt es: Entscheidungen treffen. Tanne, Fichte oder Kiefer? Hoch, klein, ausladend oder schlank? Die aktuellen Diskussionen zum Klimawandel geben zusätzlich Feuer. Ist ein Baum überhaupt noch zeitgemäß oder geht der Trend zum „Nullbaum“?

Werner Klosterhalfen, Mitinhaber der Baumschule Klosterhalfen in Königswinter-Freckwinkel, sieht die Entscheidung bei seinen Kunden: „Jeder muss selbst wissen, welchen Weihnachtsbaum er auswählt“, sagt er. Die Baumschule Klosterhalfen wurde in den 1960er Jahren gegründet und wird seit 1996 von den Söhnen Gerhard und Werner sowie Schwiegertochter Elke Klosterhalfen gemeinschaftlich geführt. Das Sortiment auf dem rund fünf Hektar großen Areal reicht vom Alleebaum bis zur Zierstaude. Jedes Jahr verkauft Klosterhalfen zwischen 300 und 500 Weihnachtsbäume ab Hof. Rund die Hälfte der verkauften Bäume stammt aus eigener Produktion, die anderen werden aus Betrieben im Sauerland zugekauft.

„Einige haben bei dem ergiebigen Regen in den vergangenen Tagen den Weihnachtsbaum-Kauf noch einmal aufgeschoben“, sagt Elke Klosterhalfen. Während die Menschen ihre Bäume am liebsten bei blauem Himmel und leichtem Frost auswählten, sei für die Bäume der Regen jedoch ideal. „Sie werden noch einmal mit richtig Feuchtigkeit versorgt, bevor es ins Wohnzimmer geht.“

Bäume brauchen Raum und Luft

Auf rund einem Hektar Anbaufläche stehen die künftigen Christbäume nach Generationen angeordnet. Die „Klassen“ mit kleinen Sämlingen stehen vorneweg, die hinteren sind mit älteren Bäumen bewachsen. Etwa ab dem siebten Lebensjahr können Bäume für den Verkauf entnommen werden. „Die Auslichtung verschafft den bestehenden Bäumen mehr Luft und Raum“, erklärt Werner Klosterhalfen.

Die Pflege der Pflanzen erfolge unter ökologischen Gesichtspunkten. So werden die Korrekturschnitte an den Bäumen mit speziellen Zangen ausgeführt und nicht chemisch eingeleitet, sagt Klosterhalfen Zudem ist für ihn ein achtsamer Umgang mit Düngung überaus wichtig. „Je mehr Dünger, umso höher ist die Gefahr, dass die Bäume von Läusen oder Pilzen befallen werden.“

Die Frage nach den Trends beim Weihnachtsbaumverkauf beantwortet Klosterhalfen prompt: „Das ist die Nordmanntanne.“ Der Baum sei schon seit einigen Jahren der Liebling der Käufer. Die Nordmanntanne sei sattgrün, habe weiche und glänzende Nadeln, einen gleichmäßigen Wuchs und sei lange haltbar. Heimat der Nordmanntanne ist der Kaukasus. Dort werden heute in riesigen Wäldern an meterhohen Bäumen die Saatgutmengen gewonnen, die die Nachfrage an Weihnachtsbäumen auch in Deutschland verlangt. Inzwischen werden auch in der Eifel Saattannen angebaut. Insgesamt werden jährlich rund 25 Millionen Weihnachtsbäume verkauft. Etwa 1,2 Millionen dieser Bäume kommen aus dem Rheinland.

Keine Vermietung von Weihnachtsbäumen

Auch die Blaufichte sei beliebt, berichtet Klosterhalfen. Sie duftet angenehm und kann Dank ihres stabilen Wuchses auch schwereren Baumschmuck tragen. Allerdings sei der schmucke Baum recht wehrhaft. „Die Fichte pikst“, sagt der Fachmann. Das fänden viele Käufer unangenehm. Die Edel- oder Nobilistanne ist gefragt wegen ihrer silbrig-blauen Nadeln und dem intensiven Duft nach Orange. Eine Tendenz dazu, mehr Bäume mit Ballen zu kaufen, hat Klosterhalfen in den vergangenen Jahren gleichwohl noch nicht ausgemacht. Er weiß auch von einem neuen Angebot: der Vermietung von Weihnachtsbäumen. Er selbst vermietet allerdings keine Bäume.

Oft sei es die Unkenntnis der Leute, die es zu gut meinten mit dem Schützling. „Sie gießen zu viel oder zu wenig“, sagt er. Überhaupt: Gehört jetzt Wasser in den Baumständer oder nicht? „Das hängt von der Umgebung ab“, stellt Elke Klosterhalfen klar. „Bei sehr warmen Räumen und Fußbodenheizung würde ich empfehlen, etwas Wasser in den Ständer zu geben.“ Bis Heiligabend, 12 Uhr, läuft in der Baumschule der Verkauf. Danach beginnt auch für sie das Weihnachtsfest. Im Übrigen mit einer rund 1,40 Meter hohen Zwergfichte als Weihnachtsbaum – mit Ballen. „So begleitet uns dieser Baum seit mittlerweile 15 Jahren zu jedem Weihnachtsfest“, sagt Elke Klosterhalfen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort