Aktion am Drachenfelshotel Lichtinstallation gegen Krieg von Künstlern in Königswinter

Königswinter · Mit einer Lichtinstallation haben Franca Perschen und Helmut Reinelt gegen den Krieg in der Ukraine und Kriege weltweit demonstriert. In Dauerschleife wurde das Video der beiden Künstler an zwei Abenden auf die Wand des Königswinterer Drachenfelshotels projiziert.

 Mit ihrer Lichtinstallation setzen Helmut Reinelt und Franca Perschen ein Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine und Kriege überall in der Welt.

Mit ihrer Lichtinstallation setzen Helmut Reinelt und Franca Perschen ein Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine und Kriege überall in der Welt.

Foto: Frank Homann

„Sag mir, wo die Blumen sind!“ – Textzeilen dieses Liedes waren auf Deutsch, Englisch und in kyrillischer Schrift auf der Seitenwand des Drachenfels-Hotels an der Rheinallee in Großbuchstaben zu lesen. Helmut Reinelt und Franca Perschen demonstrierten dort mit einer Lichtinstallation gegen den Krieg in der Ukraine und überall in der Welt.

„Das ist unser persönliches Statement. Unsere Botschaft lautet: den Krieg stoppen! Alle Kriege stoppen!“, so Reinelt. Perschen: „Das ist unsere Sprache als Künstler. Das ist unser großes Plakat, das wir zur Verfügung gestellt bekommen haben.“

In jeweils sechsminütiger Dauerschleife wurde das Video der beiden an zwei Abenden vier Stunden lang in einer Höhe von zehn und einer Breite von 15 Metern an die obere Gebäudewand projiziert. Zur Premiere am Samstag verirrten sich allerdings kaum Zuschauer auf die Treppenanlage vor dem Sealife, von wo aus das Lichtspektakel gut zu beobachten war.

 Firma aus Königswinter sponsert Super-Beamer-Einsatz

Die Eigentümer des gegenwärtig leerstehenden Hotels, Diego Fernandez Reumann und Stefan Reidt, die die Nutzung ihres Hauses gestattet hatten, schauten zu. Die Firma Kuchem Konferenztechnik aus Königswinter sponserte den Super-Beamer-Einsatz.

Manuela Roßbach, Vorstand der Aktion „Deutschland hilft“, war gekommen. Auch Bürgermeister Lutz Wagner war da. Er betonte, dass diese Installation eine gute Ergänzung zu der Vielfalt von Aktionen im Siebengebirge gegen den Krieg in der Ukraine darstelle, auch wichtig wäre für die Menschen, die von dort flüchten. „Wir bereiten uns vor, ohne zu wissen, was uns erwartet.“ Die Ankunft einer sechsköpfigen Familie sei bisher gemeldet.

„Wir wollten aus dem künstlerischen Blickwinkel auf die Ukraine aufmerksam machen und wie uns das nahekommt. Aber es gibt eine Menge Kriege, die wollen wir nicht aus dem Blick verlieren“, sagte Reinelt. Der Amerikaner Pete Seeger, von dem das Antikriegslied von 1955 stammte, habe als Vorlage ein Gedicht genutzt, das aus dem heutigen Konfliktgebiet des Asowschen Meeres stamme. Seeger gab an, die Grundidee dem Donkosaken-Lied „Koloda Duda“ entlehnt zu haben; drei Verse habe er in dem Roman „Der stille Don“ des Sowjetschriftstellers Michail Scholochow entdeckt.

„Darin geht es um Mädchen, Gänse, Blumen, Romantik, aber auch um Krieg, um die Kosaken, um Soldatengräber“, so Reinelt. Er nutzte eigene Fotografien von Chrysanthemen und Rosen, die im Video immer intensiver in der Farbe werden, bis sie regelrecht explodieren zu loderndem Feuer, darin ein gezeichneter, zerstörter Panzer, daneben ein sitzendes Mädchen und ein Schuh mit einer Blume darin. „Where have all the Flowers gone?“

Schwarz-Weiß-Zeichnungen von Franca Perschen, die zum Hinschauen und Helfen auffordern, etwa mit dem Slogan „Stop War!“, werden im Film mit Blau-Gelb, den ukrainischen Farben, untermalt. Dazwischen auch eine Sequenz, in der die Namen von Ländern, in denen aktuell Kriege stattfinden, wie beispielsweise Syrien, Jemen, Mali, Nigeria, aufgeführt sind. Dazu die Schrift: „Stop War all around the world!“ Die Künstler wollen ihre Botschaft über das weltweite Netz noch weiter verbreiten.

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